Es ist Zeit mal ein wenig die Geschehnisse aufzuarbeiten. Was die letzten 2 Wochen wieder alles passiert ist, geht auf keine Kuhhaut. Die Stimmungslage ging mal wieder von verzeubert, über deprimiert, zu hoffnungsvoll, nach absolut überrascht bis hin zu "völlig aus dem Häuschen". Aber wir fangen mal ganz langsam an.
Nach unserem spektakulären Ausflug nach Esperance ging es also nach der Übernachtung in Ravensthorpe weiter Richtung Albany. Der erste Stop auf dem Weg waren der Stirling Ranges Nationalpark. In Esperance noch die schönen Strände genossen, sollte es nun für ein paar Tage in die Berge gehen. Bergsteigen stand auf dem Programm. Zunächst haben wir den Bluff Knoll erklommen. Der Bluff Knoll ist mit über 1000m der höchste Berg im Süden Westaustraliens. Der 3km lange Aufstieg hat uns ganz schön ins Schnaufen gebracht. Aber was für ein schöner 360° Ausblick vom Gipfel. Um die Stirling Ranges herum befindet sich nur flaches Farmland. Man kann also sogar richtig weit sehen. Sogar den Ozean und Albany konnten wir sehen. Nach dem Abstieg beschlossen wir keinen weiteren Berg mehr zu besteigen, da es echt anstrengend war. Der Aufstieg war ein Class 4 Aufstieg (6 ist die höchste Klasse und man benötigt Bergsteigerequipment). Es war also echt nicht ohne. Am nächsten Morgen war es ziemlich kalt und wir beschlossen zunächst auf den Stirling Range Tourist Drive zu fahren, der sich ein wenig an den Bergen entlang schlängelte. Danach ging es zu einem kleinen Lookout und dann wollten wir den nächsten Gipfel erklimmen. Das Ziel war der Toolbronup, fast genauso hoch wie der Bluff Knoll. Es gab nur einen Unterschied. Wir dachten der Bluff Knoll war eine Herausforderung, aber hier wartete die eigentliche Herausforderung. Der Aufstieg war Class 5 :o Was heißt das? Während am Bluff Knoll wenigstens noch ein Pfad zum Gipfel führte, hat man am Toolbrunup lediglich ein paar Metallpfleiler gesehen, die einem den ungefähren Weg markiert haben. Es ging über Felsen, schlammige, steile Abhänge und weiter oben ging es sogar ziemlich nah am Abgrund entlang. Die Aussicht jedoch, war wieder fantastisch.
Bluff Knoll - 1092m
Nur 30km von den Stirling Ranges entfernt, liegt der Porungurup Nationalpark. Kleiner als die Stirling Ranges und nicht ganz so spektakulät besticht diese eher hügelartige Bergkette eher durch die hohen Karri-Bäume und die Granitfelsen an sich. Dennoch ist auch hier der Besuch echt empfehlenswert, da man eine schöne Aussicht auf die umliegende Landschaft hat. Wir haben also einen Tag später z.B. die Devil's Slide (Teufelsrutsche) erklommen.
Im Hintergrund die Stirling Ranges
Noch am selben Tag ging es dann über das kleine Städtchen Mount Barker nach Albany, wo wir die nächsten 4 Tage einfach nur relaxt haben. Wir haben in ein Hostel eingecheckt, da auf Dauer mir das Zelten echt auf die Nerven geht. Vor allem wenn es regent und kalt ist :( Albany ist ein schönes Städtchen in einer ruhigen Bucht. Man glaubt es kaum, aber Albany ist die älteste Stadt in Western Australia. Sogar 3 Jahre älter als Perth. Albany ist so etwas wie das Zentrum des Südens in Westaustralien. In der Altstadt kann man die kolonial Pracht immernoch bewundern. Es ist ziemlich gemütlich hier. Viele Cafes und auf der York Street ist eigentlich immer was los. Das eigentliche heutige Zentrum Albanys schließt sich direkt an die Altstadt an. Ich hatte aber irgendwie das Gefühlt, dass das Zentrum eine einziges Shoppingzentrum ist. Eine Mall reiht sich an die nächste. Wir haben eine kleine Runde auf einem Touristdrive gedreht. Am zweiten Tag wollte ich mich dann mal ausgiebig mit der Jobsuche beschäftigen. Viel gab es jedoch nicht. Auch The JobShop, die mir ja schon zweimal echt gut geholfen hatten, waren dieses Mal keine große Hilfe. Ein eher deprimierender Tag. Am dritten Tag ging ich dann ein wenig auf Shoppingtour. Ich habe mir endlich mal neue Schuhe gekauft. Das hatte ich ja schon vor, als ich nach Australien gekommen bin. Wie lang ist das her? Oh ja, fast 2 Jahre :D Den Tag habe ich mit ein wenig Sightseeing beendet. Wir haben dann im Hostel noch um eine Nacht verlängert, da ich mal wieder dem Fussballfieber verfallen war. Sportveranstaltungen in Europa kann man ja Gott sei Dank zur besten Zeit überhaupt in Australien verfolgen. 2:45 Uhr. Ich habe mich also 2 Nächte hintereinander von 2:45 Uhr bis 5 Uhr vor den Fernseher gesetzt, um Bayern - Barcelona und Real - Dortmund zu schauen. Wie wir heute wissen, war das eine goldrichtige Entscheidung. Am vorletzten Tag in Albany haben wir dann noch einen Abstecher zum angrenzenden Torndirrup Nationalpark gemacht und uns ein paar Blowholes und die Natural Bridge an den Kliffs zum Ozean anzusehen. Am Morgen des Abschieds war dann noch ANZAC Day in Albany, eine Art öffentlicher Feiertag, um den Gefallen aus dem ersten Weltkrieg zu Gedenken. Es gab eine Parade in der Stadt und sogar ein paar Kunstflieger sind herumgeflogen, Es ging weiter nach Denmark...
Albany
Emu Point
Torndirrup Nationalpark
Blowholes
Natural Bridge
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