Letzte Woche Montag ging es endlich auf ins Zentrum von Australien. Diesmal waren wir 6 Engländer 3 Kanadier, 3 Dänen, 3 Deutsche, 1 Österreicher und 1 Belgier. Die Altersspanne reichte mal wieder von 19 bis 78, wobei der Großteil in den 20er war. Unser Tourguide war Ben aus Byron Bay (Australien). Matt hat mich dann morgens freundlicherweise noch zum Abholpunkt gefahren und dann ging es los. Die erste Station waren die Flinders Ranges, ein riesengroßes Farmgebiet umrandet von Bergen etwas 100km nördlich von Adelaide. Wir sind durch das Clare Valley gefahren, eine der vier berühmtesten Weinanbaugebiete und haben dann unser Lager in einer alten Windmühle in Quorn (südliche Flinders Ranges) aufgeschlagen. Nach dem Lunch haben wir dann unseren ersten Walk zum Dutchman Stern gemacht. Nach 4,5km erreichten wir den Lookout und hatten eine wunderbare Aussicht auf die Flinders Ranges. Das war es dann auch schon für den ersten Tag. Wir konnten uns noch etwas Quorn anschauen und haben dann Dinner im Austral Inn bekommen. Känguruhschnitzel mit Pilzsauce. Mhhh … lecker. Am zweiten Tag sind wir dann zunächst zu den Kanyaka Ruinen gefahren, einer verlassenen Farm aus dem 20.Jahrhundert bevor wir dann zu den Yarrambula Höhlen gefahren sind, wo wir Höhlenmalereien von Aboriginals bestaunen durften. Weiter ging es über Hawker zum Wilpena Pound, einem Basin umkreist von einer Bergkette. Sehr interessant . Nachdem wir dann noch die Warren Gorge besucht hatten, haben sind wir zurück nach Quorn gefahren und haben dort wieder in der Windmühle übernachtet. Den Abend habe ich mit einem Bier vorm Fernseher verbracht. Cricket. Australien gegen Sri Lanka. Nachdem mir 5 Leute die Regeln von Cricket erklärt haben, habe ich es endlich verstanden und muss sagen, dass Cricket nicht so langweilig ist, wie alle hier behaupten. Naja jedenfalls war unsere erste Etappe durch die Flinders Ranges, damit beendet.
Dutchman Stern (Flinders Ranges)
Kanyaka-Ruinen
Yarrumbula Höhlen
Wilpena Pound
Hills Lookout
Am dritten Tag ging es dann endlich auf den Stuart Highway. Eine Straße die mitten durch Zentrum führt und insgesamt eine Strecke von ca. 3000km von Adelaide nach Darwin zurücklegt. Nachdem wir Port Augusta passiert hatten, dem letzen Ort, in dem wir nochmal den Ozean gesehen haben, merkte ich auch schnell, dass sich langsam die Vegetation und Landschaft änderte. Alles wurde ebener und die grüne, von Bäumen gesäumte Landschaft wurde karger und der Boden immer röter. Unseren ersten Stop machten wir in Woomera. Woomera war früher die die Basis der australischen Raumfahrt. Aber irgendwie waren da wohl auch die Briten involviert. Das Ganze fand wohl recht geheim statt und auch unterirdisch. Man munkelt, dass dort immer noch unterirdische Anlagen sind, die der Öffentlichkeit vorenthalten werden. Wusstet ihr eigentlich, dass Australien die vierte Nation überhaupt nach den USA, Frankreich und Russland war, die einen Satellit ins All befördert haben? Um Woomera gibt es eine riesige Sperrzone, da hier früher anscheinend Bomben und auch Nuklearsprengkörper getestet wurden. Jedenfalls gab es in Woomera unzählige Ausstellungsobjekte zu bewundern, die an die Raum- und Luftfahrt erinnern.
Der Beginn des Stuart Highway
Es es war ein weiter Weg bis Alice Springs
Es es war ein weiter Weg bis Alice Springs
Das Outback Australiens
Woomera
Der Ozean reichte vor Millionen von Jahren bis ins Inland von Australien. Das ist der Grund, weshalb es heutzutage sehr viele Salzseen mitten im Outback gibt. Wir haben am Lake Hart gehalten und uns das einmal aus der Nähe angesehen. Sehr beeindruckend und seeeehr salzig ;)
Am Nachmittag sind wir dann in Coober Pedy angekommen. Eines meiner Highlights der Tour. Coober Pedy ist eine Stadt wie ich sie noch nie gesehen habe. Es ist die Welthauptstadt des Opals (die Königin der Edelsteine). Ringsherum um die Stadt sieht man Erdhaufen, die aus den Minen kommen. Das witzigste aber in Coober Pedy ist, dass hier viele unterirdisch wohnen. Ja, die Leute bauen ihre „Häuser“ hier unterirdisch, da es im Sommer hier extrem und unerträglich heiß wird. Wie ihr Euch bestimmt schon denken könnt, haben wir natürlich auch unterirdisch geschlafen an diesem Tag. Nachdem wir unsere Bergbunker bezogen haben sind wir ins Känguruhweisenhaus von Coober Pedy gefahren. Wir haben hier eine Känguruhfütterung und Känguruhbabys sehen dürfen. Danach habe ich mir ein wenig die Stadt angesehen, bevor wir am Abend noch in die „Underground-Bar“ gegangen sind, natürlich unterirdisch. Im Dunkeln sollte man hier eher nicht herumlaufen, da es nur so von betrunken Aboriginals wimmelt und sie auch gern etwas agressiver sind. Am nächsten Morgen haben wir dann ein Opalmuseum besucht. Zunächst haben wir einen Film gesehen über die Geschichte des Opals hier in Coober Pedy. Anschließend haben wir eine Livevorführung bekommen, wie sie den Opal schleifen und veredeln. Dann haben wir mal eine eingerichtete Wohnung unter Tage gesehen. Sehr witzig. Der Vorteil der unterirdischen Wohnungen hier ist, dass man im Sommer weder eine Klimaanlage braucht, noch im Winter eine Heizung, da in den „Höhlen“ die Temperatur in etwa immer gleich bleibt. Die einzigste Bedingung ist, man muss 2 Luftschächte haben, um eine ausreichende Zirkulation zu haben. Deshalb sieht man auf den Hügeln in Coober Pedy überall kleine Schornsteine, die wie Pilze aussehen, aus dem Boden schießen. Einfach genial. Ich habe mich in Coober Pedy wie in Star Wars gefühlt, wo die Leute auch auf den Wüstenplaneten unterirdisch hausen. Man hat uns gesagt, wenn man eine unterirdische Wohnung haben möchte, muss man nur beim Council (sowas wie ein Landrat) einen Antrag stellen. Das Ausbaggern der Wohnung kostet dann gerade einmal 17000$, wesentlich günstiger als ein Haus zu bauen. Und das Genialste ist, dass wenn die Leute einen extra Raum haben möchten, dann bestellen sie einfach die Maschine und lassen sich einen weiteren Raum ausgraben. Witzig oder? Als letzes haben wir dann noch die alte Mine unter dem Museum besucht. Wir waren etwa 15 Meter unter der Erde. Und wir haben tatsächlich auch Opal dort unten gesehen. Nach der Museumstour hatten wir noch etwas Zeit bevor wir weiter nach Marla gefahren sind, wo wir übernachtet haben. Jetzt wird es lustig. Das ausgegrabene Minengestein wird, wie schon erwähnt überall in der Stadt aufgeschüttet. In diesen Haufen kann man noch Opal finden. Diese Haufen sind öffentlich zugänglich. Was haben wir also gemacht? Genau, wir haben 2 Stunden lang Löcher in diese Haufen gebuddelt und nach Opal gesucht. Das nennt man hier übrigens „Noodling“. Manche von uns haben tasächlich ein paar Opale gefunden. Ich leider nicht :( Die Belgierin aus unserer Gruppe hat einen Opal gefunden, der sogar 200$ wert gewesen wäre, wenn sie ihn verkauft hätte. Coober Pedy war echt klasse, mal was völlig anderes.
Unsere Unterkunft
Die City
Känguruhfütterung
Im Opalmuseum
Das ist echter Opaledelstein
Wir beim "Noodling" :)
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