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Meine Reise 2011 - 2014

Meine Reise 2011 - 2014

Montag, 21. Januar 2013

Balladonia Roadhouse

Nachdem ich die letzten 200km auf dem Weg von Perth zum Balladonia Roadhouse gefahren bin,  war ich endlich an meinem neuen Arbeitsplatz angekommen. Das Roadhouse liegt im Nirgendwo am Eyre Highway 200km von der nächsten Stadt, Norseman, im Westen entfernt und ca. 1700km von Adelaide im Osten entfernt. Es ist eine typische Raststätte, wie man sie im Outback Australiens trifft. Es gibt eine Tankstelle, Motelräume, einen Campingplatz und sogar eine Bar und ein kleines Museum lässt sich hier finden. Das Roadhouse gibt es schon seit den 70er Jahren. Die Gegend hier ist bekannt für einen Satelliten namens Skylab. Skylab, von der NASA ins All geschickt, ist hier wieder in die Atmossphäre eingetreten und nahe des Roadhouses abgestürzt. Ein Teil des Museums dreht sich um die Geschichte von Skylab. Auf einem Bild sieht man sogar wie der damalige Ranger der Region dem Direktor der NASA ein Strafzettel über 200$ wegen Littering (Umweltverschmutzung) ausstellt :)
 
Als ich angekommen bin, wurde ich von Mike empfangen, einen Engländer und Backpacker, der hier sowas wie die rechte Hand von Dave, dem Manager ist. Er hat mich ein wenig herum geführt und mir das Gelände gezeigt. Es gibt ein Hauptgebäude, wo sich der Shop, das Restaurant / die Bar, die Tankstelle, das Museum und die Küche befindet. Dann gibt es 2 Motelblocks, einen Schuppen, wo sich ein Kühlraum drin befindet, das Lager fürs Housekeeping und die Ladezone für die wöchentliche Lieferung. Es gibt noch ein kleines Häuschen, wo sich die Waschmaschinen befinden. Dann gibt es sogennante Dongas (containerartige Häuschen), wo das Personal wohnt, also auch ich dann. Außerdem gibt es auch noch ein Flugfeld mit einer Schotterpiste für den Royal Flying Doctor und ein Haus, wo der Generator für die Stromversorgung drin ist. Ansonsten gibt es noch jede Menge Wassertanks. Wie überall in der Region ist die Wasserversorgung hier das größte Probleme. Wenn es regnet, wird das Regenwasser über hunderte Meter lange Erdrinnen gesammelt und in einen kleinen Stausee geleitet. Jede Menge Wasser geht jedoch durch die Sonneneinstrahlung wieder verloren und so muss das kostbar gewonnene Wasser in riesigen Wassertanks gespeichert werden. Nur mal als Fakt: Es ist günstiger und ökonomischer, die Bettwäsche der Motelgäste jede Woche ins 400km entfernte Kalgoorlie zu fahren, anstatt die Wäsche hier zu Waschen. Denn das bedeutet jede Menge unseres kostbaren Wassers würde verloren gehen. Aber keine Angst, verdursten werde ich hier nicht und genug zum Duschen und Toilette spülen ist auch da ;) Aber es ist schon sehr erstaunlich. Der kleine Stausee und der Generator sind die Lebensader von Balladonia. Ohne eines von Beidem würde hier nichts funktionieren.

Das Hauptgebäude


Der Motelblock


Swimming Pool :)


Unsere Trinkwasserquelle


Mike hat mich dann ein paar Kollegen vorgestellt. Meine Kollegen sind Jac und Lena aus Melbourne, Jae, Kareen und Kevin aus Neuseeland, Mike und Phil aus England, Lisa aus Irland und Arthur aus Kanada. Ja ihr habt richtig gelesen. In Balladonia leben mit mir und Dave dem Manager nur 11 Leute. Das werden die einzigsten 11 Leute sein mit denen ich die nächsten Monate meine Zeit verbringen kann. Dann hat mir Mike mein neues zu Hause gezeigt. Ich kann es gar nicht fassen. Es ist wie gesagt nur eines der Dongas, ein vielleicht 10-15m² großer Raum mit einem einfach Bett und ein paar Möbeln, aber ihr könnt Euch gar nicht vorstellen, was es für ein Gefühl ist nach fast 17 Monaten des Teilens mit anderen Leuten endlich mal wieder allein in den eigenen 4 Wänden zu leben. Traumhaft. Und das ist noch nicht alles. Ich habe sogar einen Fernseher, einen DVD-Player, Klimaanlage und einen Kühlschrank in meinem Raum. Das Badezimmer teile ich mir mit Phil, der von der anderen Seite aus seinem Raum Zugang hat. Ein Stück Privatssphäre. Das ist Gold wert. Auch mit dem Essen läuft es hier wunderbar. 135$ wird mir jede Woche vom Gehalt abgezogen für Unterkunft und Essen. Dafür bekomme ich aber auch fast alles. Frühstück, Mittagessen und Abendessen. Früchte, Muffins, richtigen Kaffee und und und gibt’s auch. Und das allerbeste, eine schwache Internetverbindung gibt’s auch und den Swimming Pool darf ich auch benutzen :)

Hinterm Auto seht ihr mein Zimmer


Mein Reich !




Ich habe mich dann 1 Stunde häuslich eingerichtet und dann ging es auch schon mit der Arbeit los. Es war Freitag und freitags kommt immer der Truck aus Perth, Kalgoorlie oder Esperance mit der wöchentlichen Lieferung mit allem was so in Balladonia gebraucht wird. Ich musste also den Truck mit ausladen und habe gleich mal einen Eindruck bekommen, wo sich was befindet. Die nächsten 2 Tage wurde ich dann im Shop eingesetzt und ein wenig angelernt. Dort habe ich eigentlich das gemacht, was ich auch schon im IGA in Broome gemacht habe. Kassieren ohne Ende :)  Dave habe ich dann auch persönlich kennengelernt. Er scheint manchmal etwas pingelig zu sein, aber Alles in Allem macht er einen ganz korrekten Eindruck. Dann schauen wir mal wie es wird…

Ein letztes Mal Arbeiten in Australien. Ein letztes Mal Geld verdienen. Und zum Ende meines Abenteuers wird es zudem  eine richtig extreme Erfahrung werden. Zum einen bekomme ich endlich ein Stück Privatssphäre zurück. Und auch der Job ist vielversprechend, da ich hier in sämtlichen Bereichen eingesetzt werde und noch mal so einiges ausprobieren kann. Auf der anderen Seite kann ich mir noch nicht so richtig, wie das Leben hier sein soll. Meine Arbeitsstelle ist auch mein zu Hause. Es gibt nur 10 andere Personen mit den ich reden kann. Und das Schlimmste wird die Abgeschiedenheit sein. Es ist 200km bis in die nächste Stadt. Es gibt keine Läden, kein Handyempfang und auch keine wirklichen Freizeitbeschäftigungen, denn hier gibt es absolut NICHTS. Ringsherum um Balladonia gibt es nur Busch. Was macht man hier, wenn man nicht arbeiten muss? Ameisen zählen? Blumen züchten? Versuchen Golfbälle zu stapeln? Ich habe keine Ahnung.

4 Kommentare:

  1. Wieviel Kundschaft hat man dann so? Ich stelle mir das schon bisschen komisch vor wie man, an einem Ort das irgend wo im Outback ist soviele Mitarbeiter bezahlen kann und dann auch davon noch leben kann.

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  2. Der Eyre Highway ist die einzigste asphaltierte Verbindung zwischen Perth und Adelaide. Und alle Reisenden müssen tanken. Deswegen hast du alle 200-300km ein Roadhouse. Und wenn du einmal durch die Nullarbor Plain gefahren bist, dann bist du echt froh, wenn du mal eine Erfrischung bekommst oder ein gescheites Essen. Auch kannst du die Strecke Adelaide <> Perth nicht an einem Tag fahren. Deshalb buchen sich viele Reisende notgedrungen in ein Motelraum oder den Caravanpark übernacht ein. Wenn Schulferien (war jetzt im Januar) sind es sogar richtig voll, da viele Familien vorbei kommen. Naja und die Abgeschiedenheit macht sich natürlich auch im Preis bemerkbar. Der Sprit kostet um die 2,00$ für den Liter, die Motelräume gibts ab 130$ aufwärts die Nacht. Also Geld kommt da schon einiges in die Kasse ;)

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  3. Moin^^
    bin auch zur Zeit in Australien und das hört sich wie der wahnsinn an!! ich suche auch nach einem job als roadhouse allrounder und würde mich freuen, wen du mir einen tipp geben kannst, wie man an so etwas rankommt (außer natürlich gumtree :D)

    Grüße,

    Jonas

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