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Meine Reise 2011 - 2014

Meine Reise 2011 - 2014

Dienstag, 25. März 2014

Siem Reap / Kambodscha

Meine Tage in Laos sind gezählt. Die letzten 2 Tage habe ich noch mal richtig relaxt. Ich bin nochmal nach Don Khong mit dem Fahrrad gefahren, habe nochmal am Mekong die Ruhe der Natur genossen, bin nochmal im Mekong Schwimmen gegangen und habe in meiner hauseigenen Hängematte die Zeit verstreichen lassen. Alles in Allem waren es wundervolle 6 Tage auf den 4000 Inseln. Damit geht nun auch ein ganzer Monat in Laos zu Ende. Und die Reise durch Laos war es auf jeden Fall wert. Mit der Gibbon Experience, Luang Prabang und den 4000 Inseln hat Laos punkten können. Es war bis jetzt das unentwickelste und am wenigsten touristischste Land in Südostasien, das ich besucht habe. Mit Thailand, den Philippinen oder auch Bali kann es nicht ganz mithalten, aber wer ein naturbelassenes und authentisches Land in Südostasien sucht, der ist in Laos genau richtig. Auch die Gastfreundlichkeit der Einheimischen fande ich in Laos bis jetzt am Besten. Laos ist kein Ort, an dem man Badeurlaub in einen Resort erwarten sollten. Hier kommt man her, um Abenteuer im bergigen Dschungel zu erleben und die idyllischen Orte am Mekong zu genießen.





Es ging also auf in das 14te Land auf meiner Reise. Kambodscha. Auf Don Det habe ich einen super Tip bekommen. Ich wollte nach Siem Reap im Westen Kambodschas. Alle Transportmittel fahren dazu erst in die Mitte des Landes nahe der Hauptstadt Phnom Penh, um den gen Westen zu fahren. Die Straßen sind anscheinend nur so übersäht mit Schlaglöchern. Fahrtzeiten von 15 Stunden sind keine Seltenheit. Dann wurde mir aber erzählt, dass es eine nagelneue Straße durch den Norden Kambodschas gibt nach Siem Reap gibt. Die wird allerdings noch nicht genutzt. Ein Spanier in Siem Reap allerdings fährt ein paar Minivans über die neue Straße von Laos nach Siem Reap nach Laos. Anstatt 750km und Schlaglöcher sind es nur 350km auf einer nagelneuen Straße. Ich habe dem Spanier eine Email geschickt und er meinte alles was ich tun müsste,über die Grenze zu kommen am nächsten Tag und dann geht es von dort los. Das sollte doch ein Kinderspiel sein. Am nächsten Tag habe ich mir ein Sitzplatz im Bus reserviert und bin zur Grenze gefahren. An der Grenze wurde ich dann herausgeschmissen. Nur blöd, dass mir niemand gesagt hat, wo ich den jetzt den ganzen Visakram erledige. Ich dachte mir ich laufe einfach mal los. Ein paar Schranken habe ich passiert und schließlich habe ich einen Stand gefunden, wo ich mein Ticket bis Siem Reap bekommen. Dann fragte ich den guten Herren allerdings, wo ich denn jetzt mein Visa herbekomme. Er schaute mich nur blöd an. Nach 5 Minuten dämmerte es mir dann, dass ich schon in Kambodscha war. Ohne Visa. Ich bin echt einfach über die Grenze gelaufen und keiner hat mich angehalten oder abgeschossen. Sehr merkwürdig. Also ging es wieder zurück auf die Laos-Seite. Dieser Grenzübergang ist ganz schön korrupt. 2$ fürs Ausstempeln, dann 1$ für einen Gesundheitscheck, wo lediglich die Temperatur gemessen wurde, dann noch 2$ fürs Einstempeln, bevor ich dann endlich mal mein Visum bekommen habe, dass auch noch mal 23$ anstatt 20$ kostet. 8$ bezahlt für Korruption, was sich die Leute dort in die eigene Tasche stecken. Wenn da 200 Leute am Tag die Grenze passieren sind das 1600$ für die Grenzbeamten. Ein netter Nebenverdienst. Naja, was solls. Lust mich mit den grenzbeamten herumzustreiten hatte ich auch nicht. Dann ging es endlich los nach Siem Reap. Mit Visum in der Tasche. Wir haben einen Zwischenstopp in Stung Treng gemacht, weil wir dort mit der Fähre den Mekong überqueren mussten.

Man merkt wirklich, dass der Minivan von einem Europäer betrieben wird. Man hatte Beinfreiheit und der Bus wurde nicht bis zum letzten Sitz mit Leuten vollgestopft. Sogar kostenloses Wasser gab es. Das war mit die beste Minivanfahrt die ich in Asien bis jetzt hatte. Also, wenn ihr die Strecke Siem Reap <> Laos auf der neuen Straße fahren wollt, bucht mit Asia Van Transfer (AVT). Empfehlenswert. 7,5 Stunden hat die Fahrt von der Grenze bis Siem Reap gedauert.
Auf der Fahrt konnte ich meine ersten Impressionen von Kambodscha sammeln. Ich bin in Kambodscha. Es ist ein Land mit einer glanzvollen Geschichte. Hier sind die ersten großen Reiche in Südostasien aufgeblüht. Es ist das Land der Khmer. Aber das Land hat eine genauso gegensätzlich grauenvolle Gegenwart. In den 70er Jahren fand ein Bürgerkrieg statt und tausende Menschen wurden unter dem Diktator Pol Pot umgebracht. Das Land erholt sich nur schwer von der damaligen Zeit. Wirtschaftlich ist das Land weit abgeschlagen. Die meisten Menschen sind arm. Der Tourismus steht lediglich in den Startlöchern. Im Land selbst sind noch Millionen von Landminen vergraben, die immer wieder Menschenleben kosten oder Menschen für immer verstimmeln. Kambodscha ist im Gegensatz zu Laos wesentlich flacher und somit ging die Fahrt hauptsächlich durch die Weiten der Prärie. Hauptsächlich Reisfelder, und Dschungel am Straßenrand. Was ich hier aber sehen musste, ist noch einen Zacken schärfer als in Laos. Es gibt keine wirklichen Dörfer. Aller paar hundert Meter, manchmal auch aller paar Kilometer sieht man vereinzelte Häuser. Es sind ganz einfache Bambushütten der Marke Eigenbau. Stromversorgung gibt es in den ländlichen Regionen Kambodschas nicht. Wasser bekommen die Menschen anscheinend nur aus Brunnen. Gekocht wird auf selbstgemachten Feuer. Das sind einfachste Lebensverhältnisse, die ich so bis jetzt auf meiner Reise noch nicht gesehen habe. Auch als wir in die erste Stadt Stung Treng kamen, machte es den Eindruck als ob hier alles 30-40 Jahre hinterher hinkt. An einer Tankstelle wird das Benzin per Handpumpe in die Vehikel verfrachtet. Sehr beeindruckend, aber auch ein wenig furchteinflössend.

Kambodschanische Tankstelle

Auf dem Weg zur Fähre

Dann sind wir endlich in Siem Reap angekommen, der zweitgrößten Stadt in Kambodscha. Und ich war überrascht. Siem Reap ist genau das Gegenteil von den ländlichen Regionen. Siem Reap ist eine recht quirlige, moderne und funktionierende Stadt. Es gibt sogar richtige Supermärkte (die ersten, die ich in einer langen Zeit gesehen habe). Die Stadt ist recht sauber und man sieht auch ein wenig Grün. Überall sieht man prunkvolle Hotels. Im Zentrum reihen sich die Restaurantsm, Bars und Nachtclubs für Touristen. Es gibt sogar eine Pub Street. Das sollte mich aber eigentlich gar nicht verwundern, da Siem Reap Ausgangspunkt für eine der größten Touristenattraktionen in Südostasien ist: Angkor Wat. Jedenfalls war ich positiv überrascht von der Atmossphäre und doch recht modernen Stadt.
Leider habe ich mir auf den 4000 Inseln so eine blöde Erkältung eingefangen. Die ganze Fahrt war ich schon verschnupft und verhustet. Das hat mich aber nicht davon abgehalten das Highlight des Tages zu finden. Im Hostel gab es doch tatsächlich einen halben Liter Bier für umgerechnet 40 Cent. Wahnsinn. Auch die Unterkünfte sind sehr billig. Backpacker können hier doch tatsächlich schon ein Dormbett im Khmerstyle (sehr simpel) für 0,80 Cent die Nacht bekommen. Das ist schon lächerlich günstig. Aber dafür ist das Essen eher teuer. 
Achja, und das Verrückteste hier ist die Währung. Die einheimische Währung ist Riel, allerdings werden alle Preise in US Dollar angegeben und seltsamerweise bezahlt man auch überall in US Dollar. Selbst an Geldautomaten bekommt man nur US Dollar. Warum gibt es dann den Riel? Da nur US Dollarnoten im Umlauf sind, aber keine Centmünzen, werden Centbeträge in Riel bezahlt. Es ist verwirrend, aber man bezahlt hier tatsächlich mit 2 Währungen. Der Umtauschkurs wird anscheinend immer gleich gehalten. 4000 Riel = 1 US$. Also mal als Beispiel. Wenn man eine Wasserflasche für 1,40 US$ kauft bezahlt man mit einer 1 US-Dollarnote und die restlichen 40 Cent rechnet man dann in Riel um und bezahlt dann 1600 Riel. Das ist ziemlich verwirrend am Anfang, weil man soviele verschiedene Währungsnoten im Portmonaise hat und zum anderen weil man US-Dollar bezahlt, Centbeträge aber in Riel umrechnen muss und dann den Gesamtbetrag auch noch in Euro umrechnen muss, damit man überhaupt  weiß, wieviel man bezahlt für Etwas. Nicht einfach!!!

Da mich diese blöde Erkältung erwischt hat, musste ich den Schongang einlegen. Den ersten Tag habe ich also nur ein wenig Siem Reap erkundet. Viel zu sehen gibt es allerdings nicht. Das Nachtleben ist echt gut. Da blüht das Zentrum zu einem farbenfrohen, lauten Touristenparkplatz auf mit Nachtmärkten und Allem, was dazu gehört. Am zweiten Tag ging es mir schon etwas besser. Ich beschloss also ein Fahhrad zu mieten und zu den 11km entfernten "floating village" zu fahren, ein Dorf, dass auf Stelzen gebaut ist. Dort angekommen musste ich feststellen, dass man ein Boot nehmen muss, das dich zum Dorf bringt. Für 30$ war mir das aber zu teuer. Aber auch nicht schlimm, denn die Umgebung war sehr schön. Ich bin dann noch auf einen Hügel gefahren, um die Aussicht aufs Umland zu genießen. Ein netter Einheimischer auf dem Hügel hat mir dann noch ein wenig über das floating village erzählt.














 

Danach wollte ich es dann wissen. Ich wollte sehen, weshalb ich nach Siem Reap gekommen bin. Angkor Wat. Am Nachmittag habe ich mich also auf dem Fahrrad dorthin begeben, um den berühmten Sonnenuntergang zu sehen. Wenn man nach 17 Uhr kommt gilt das Ticket für den nächsten Tag. Pefekt also. Ich habe mir gleich ein 3-Tages-Ticket geholt. Der Sonnenuntergang war eher enttäuschend. Es war total überlaufen, es war wolkig und Angkor Wat war von diesem Ort soweit entfernt, dass man eine gute Kamera mit viel Zoom braucht, um ein gutes Bild zu bekommen. Aber auf dem Rückweg konnte ich dann doch noch einen guten Blick auf Angkor Wat erhaschen. Das werden Spektakuläre weitere 3 Tage werden. Willkommen in Kambodscha.

Phnom Bakeng

Angkor Wat

2 Kommentare:

  1. Halli Hallo,
    dein Berict klingt total toll. Wir sind auch grade in Kambodscha und wollen quasi umgekehrt von Siem Reap zu den 4000 Islands fahren. Hast du die Email-Adresse von dem netten Minivan-Betreiber vielleicht noch parat?
    Vielen Dank und noch eine schöne Weiterreise.

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    1. Also die Email Adresse habe ich nicht, aber die Firma nennt sich Asia Van Transfer (AVT). Google es einfach mal und du solltest es finden.

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