Toll war es in Luang Prabang. Die nächsten Tage waren ein klein wenig Auf und Ab. Zunächst ging es nach Phonsavan und in die Ebene der Tonkrüge, im Osten von Laos in der Nähe der vietnamesischen Grenze. Die Fahrt dorthin war krass. Auf der Fahrt wurde mir erst einmal klat, was Laos wirklich ist. Ein unentwickeltes Land mit endlos weiten Berglandschaften. Weit und breit siehst du nichts als Berge und Dschungel. 7 Stunden dauerte die Fahrt und wir haben nur eine kleine Mittagspause von 20 Minuten gemacht. 7 Stunden nur Serpentinen und Auf und Ab. Ab und zu sieht man mal ein kleines Dorf an den Berghängen, dass aus Bambushütten besteht. Die Straße ist die Hauptverkehrsstraße von Vientiane hoch nach China. In Deutschland würde man so etwas als Autobahn ausbauen. Hier würde ich das gerade mal noch so als Landstraße deklarieren. Schlaglöcher, Bodenwellen und nochmals Serpentinen, Serpentinen, Serpentinen. Grauenvoll. Meine Beine waren Brei als ich in Phonsavan angekommen bin. Was wollte ich nun hier. Um Phonsavan liegt die Ebene der Tonkrüge. Und tatsächlich kann man hier in 3 verschiedenen Arealen fast menschengroße Tonkrüge aus Beton sehen. Das faszinierende ist, dass Niemand weiß, woher sie kommen oder wie sie entstanden sind. Es gibt noch mehr von denen, aber man muss vorsichtig sein hier. In der Gegend gibt es noch unzählige Blindgängerbomben der Amerikaner aus dem Vietnamkrieg, die nur auf einen Kontakt von außen warten. BOOM!!! Die 3 Areale sind gesäubert wurden, aber abseits der Hauptstraßen sollte man sich nicht aufhalten. Das ist ein großes Leid der Einheimischen hier.
Ich habe mir also am nächsten Tag einen Scooter geholt und bin herumgefahren. Mehr als die Tonkrüge gibt es auch nicht wirklich zu sehen. Phonsavan ist eine tristlose Stadt. Da die Ebene auf 1100m Höhe liegt und nach dem Winter, die meisten Pflanzen ein wenig vergrauen, kommt man sich hier vor wie im Wilden Westen. Es ist sehr staubig überall und ich habe nur darauf gewartet, dass ein Buschballen über die Straßen Phonsavans rollt ;)
Also es war schon ganz nett anzusehen Alles, aber wenn ich die Strapazen mal betrachte, die ich auf mich nehmen musste, um nach Phonsavan zu kommen. Auch mit dem Scooter musste ich den ganzen Tag fast nur über Schotterstraßen fahren. Nicht schön. Dann ist alles hier auch etwas teurer als anderswo. Insgesamt würde ich die Ebene der Tonkrüge wohl nächstes Mal überspringen.
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Phonsavan |
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Nachtmarkt in Phonsavan |
In der Ebene der Tonkrüge sieht es aus wie im Wilden Westen
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Einer der unzähligen Bombenkrater hier |
Am darauffolgenden Tag ging es den ganzen Weg durch die Berge wieder zurück auf die Hauptverbindungsstraße und weiter nach Vang Vieng. Da die Fahrt im Minivan nicht sehr komfortabel war, entschloss ich mich den Bus nach Vang Vieng zu nehmen. Ein noch größerer Fehler. Ich hatte ungeähr so 40cm² Beinfreiheit. Für 8 Stunden. Das war die wohl strapaziöseste Fahrt meines Lebens. Aber da muss man als Backpacker durch. So, aber was gibt es denn nun in Vang Vieng? Vang Vieng war das Backpackerparadies in Laos. Die Stadt an sich ist eher uninteressant für Backpacker. Der Nam Song Fluss umso mehr, denn hier fand man das legendäre "Tubing", wobei man sich in einem Gummireifen den Fluss entlang treiben lässt und dabei bei endlos vielen Bars anhält, um sich mit Alkohol zu versorgen. Bis vor wenigen Jahren zählte die 4km lange Flussstrecke über 30 Bars. Einige Leute mussten es allerdings übertreiben und starben in der nicht zu unterschätzenden Strömung des Flusses. Die Regierung hat also einige Bars geschlossen, so dass man heute nur noch 3 Bars entlang der Strecke findet. Ich musste es trotzdem ausprobieren.
Als ich in Vang Vieng angekommen bin, habe ich allerdings etwas anderes erwartet. Ich habe eine grüne kleine ruhige Stadt erwartet, wo die Party regiert. Die Stadt selbst ist eher zugebaut und auch nicht sonderlich schön (bis auf die Uferebene). Alles ist auf Tourismus ausgerichtet. Gasthäuser ohne Ende, Tourbuchungsläden, Restaurants und und und. Das war ich bis jetzt eher von Thailand gewohnt. Das Schlimmste aber in Vang Vieng ist, dass über die Hälfte der Backpacker hier sich so ziemlich jeden Tag mit Marijuana und sogar Magic Mushrooms (was man alles in Bars kaufen kann) zu dröhnen und den ganzen Tag nur "chillen" und nichts machen. Das ist ja so gar nicht meine Art des Reisens. Partyleute habe ich erwartet, genau das Gegenteil sieht man hier aber. Den ersten Tag habe ich mich einfach mal ein wenig am Fluss entspannt. Am Tag darauf habe ich mir ein Scooter geholt, um die Gegend zu erkunden. Es gibt hier einige Wasserfälle, Höhlen und Flüsschen zu sehen. Alles jetzt nicht wahnsinnig spektakulär, aber definitiv schön anzusehen. Die Sonnenuntergänge hier in Vang Vieng sind übrigens wunderschön. Am dritten Tag habe ich dann Claudio und seine Freunde wiedergetroffen. Ich bin mit Ihnen zu einen kleinen, unbekannten Wasserloch gegangen, wo man auch in ein dunkle Höhle hereinschwimmen konnte. Meine ersten 3 Tage in Vang Vieng habe ich eigentlich eher so ein wenig herumgedümpelt. So wirklich etwas Spektakuläres habe ich nicht gemacht oder gesehen. Dann kam aber Tag 4...
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Vang Vieng |
Am Nam Song Fluss
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Blue Lagoon |
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Eine der vielen Höhlen hier |
Sonnenuntergänge in Vang Vieng sind super schön
An Tag 4 war es dann soweit. Olivier, den ich Luang Prabang getroffen habe kam nach Vang Vieng und auch Nele und ihre Freunde habe ich wiedergetroffen. Eine gute Gruppe um Tubing zu gehen. Wie gesagt, es sind nur noch 3 Bars offen, aber es hat ultra viel Spaß gemacht. Es gibt immer ein Freigetränk an jeder Bar. man kann Volleyball und Frisbee spielen oder auch andere Trinkspiele. Es kommt richtige Strandatmosphäre auf. Das Schöne ist, alle Leute beim Tubing sind total ausgelassen und wollen Spaß haben. Es ist so einfach mit allen in den Bars in Kontakt zu kommen. Naja und so kam es auch, dass wir in der ersten Bar gleich mal über eine Stunde versackt sind. Das Tubing auf dem Fluss ist am Anfang toll aber es wird immer mehr zur Nebensächlichkeit und dient nur noch um auf dem Fluss zur nächsten Bar zu gelangen. Ich hatte echt superviel Spaß beim Tubing. Wir haben die Party danach natürlich noch in die Bars und Nachtclubs verlegt. Am nächsten Morgen musste ich kapitulieren. Eigentlich hatte ich den Bus um 10 Uhr morgens nach Vientiane gebucht, aber körperlich war ich nicht in der Lage mein Zimmer zu verlassen. Naja der Bus ist nur 4€ und das Zimmer auch. Da habe ich lieber 8€ in den Sand gesetzt und dafür einen extra Tag in meinem Bett im Zimmer in Vang Vieng verbracht. :D Am nächsten Morgen ging es dann aber mit voller Energie auf in die Hauptstadt von Laos. Ihr hört von mir aus Vientiane.
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Vor dem Start mit Olivier |
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Entspannt auf dem Fluss mit einem kühlen Bier |
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Trinkspiele dürfen natürlich nicht fehlen |
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Reisegruppe Tubing |
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Voller Einsatz |
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Da hat es Nele wohl aus den Schuhen gehauen :D |
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So hat die Nacht dann irgendwann geendet! |
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