Meine Zeit auf Inseln und an sonnigen Stränden ist nun definitiv vorbei. Am 27.Januar habe ich mich auf den Weg in den Norden gemacht. Auf gehts in die tiefsten Dschungel Südostasiens und hinein in die auslaufenden Gebirgsketten des Himalaya. Auf meinen Weg nach Chiang Mai, im Norden Thailands, wollte ich noch einen Stop in Sukhothai einlegen. Sukhothai ist eine alte Ruinenstadt. Eines der ältesten und ersten Königreiche in Thailand. Die Ruinen sollen noch relativ gut erhalten gewesen sein. Auf meinen Weg dorthin ist mir wieder einmal so aufgefallen, wie spontan man sein muss, wenn man ab der normalen Touristenrouten sich fortbewegt. Der normale Weg nach Sukhothai ist direkt mit dem Bus. Genau wie von Sukhothai nach Chiang Mai. Ich wollte aber mit dem Zug fahren, um etwas von der Landschaft zu sehen. Der Zug hält allerdings nicht in Sukhothai. Alles was ich wusste war, ich wollte nach Sukhothai mit dem Zug. Wie genau ich dann aber von der Bahnstation dort hin komme, wusste ich nicht. Genauso wenig, wo ich übernachten würde. Mit dem Zug ging es dann 6 Stunden nach Phitsanulok, einer Provinzstadt mitten in Thailand. Es sollte ja von hier möglich sein mit dem Bus nach Sukhothai zu kommen. Also habe ich mir ein Tuk-Tuk genommen und habe mich zu einem Busterminal fahren lassen. Es ist schon lustig, wenn man irgendwo hinfährt und eigentlich gar nicht weiß, ob es von dort aus weitergeht. Aber zum Glück konnte ich ein Busticket von Phistanulok nach Sukhothai ergattern. Abends um 21Uhr bin ich dann angekommen und habe doch tatsächlich in 10 Minuten auch gleich einen Unterkunft gefunden. Da fahre ich am Morgen planlos in Bangkok los ohne wirklich zu wissen, wie ich eigentlich nach Sukhothai komme und dann regelt sich alles irgendwie von selbst. Das ist spontanes Reisen.
Am nächsten Morgen habe ich mich dann aufgemacht in das historische Ruinengelände Sukhothais. Es ist eine ziemlich große Fläche, die in 3 Zonen unterteilt ist. Am besten fährt man hier mit dem Fahrrad herum. Die gab es schon für 30 Baht am Eingang auszuleihen. Vor mir lag dann ein ganzer Tag voll mit Radeln durch alte kulturelle Tempelanlagen und Parkflächen. Die Ruinenstadt von Sukhothai ist sehr beeindruckend. Die Gebäude aus dem 11-13 Jahrhundert sind noch echt gut erhalten. Man fühlt sich fast wie Indiana Jones auf archäologischer Schatzsuche. Teilweise ranken sich die Bäume um das alte Gestein. Zu manchen Ruinen musste man sogar etwas klettern. Sukhothai ist die Reise absolut wert. Hier nur eine kleine Auswahl der unzählig vielen Ruinen.
Nach einem tollen Tag kam dann der Horror. Zum Mittag hatte ich mir Essen von den Straßenständen in Sukhothai geholt. Eine verherende Entscheidung. Schon während ich einen Film vorm Schlafengehen schaute, merkte ich ein Grummeln im Bauch. Es wurde schlimmer. Mein Bauch schmerzte und ich fühlte mich übel. Den Rest der Nacht habe ich dann über der Kloschüssel verbracht und habe kaum ein Auge zugedrückt. Da gehe ich einmal zu den Straßenständen und die vergiften mich gleich :-( Am nächsten Morgen ging es mir dann etwas besser. Ich hatte dennoch ein flaues Gefühl im Magen. Ohne Frühstück ging es dann auf zurück nach Phitsanulok. Dort habe ich mir dann ein günstiges Hotelzimmer genommen und für den Rest des Tages einfach nur entspannt. Ganz im Ernst, in Phitsanulok gibt es überhaupt nichts zu sehen. Thaileben pur.
Am darauffolgenden Tag ging die Reise dann mit voller Energie weiter. Alles was ich wusste, dass ein Dritte-Klasse-Zug Phitsanulok nach Chiang Mai um 7:30 Uhr verlassen sollte. Ich war skeptisch. Dritte Klasse in Asien klingt nicht gerade sehr komfortabel. Was solls. Ich wollte die Strecke unbedingt bei Tageslicht sehen. Zum Bahnschalter und Ticket gekauft. Und was für ein Schnäppchen. Dritte Klasse Züge sind ja mal sowas von günstig. Ich habe gerade mal 65 Baht (1,40€) für 450km bezahlt. Und es sollte sich als ein grandioses Schnäppchen herausstellen. Der Zug war absolut OK. Jeder hatte seinen Sitzplatz und man konnte sogar die Fenster öffnen zum Bilder schießen. OK, der Zug hält zwar an jedem kleinen Bahnhof, aber die Landschaft ist einfach wunderschön. Es ging hinein in die Berge, durch kleine Dörfer, über Brücken und sogar durch ein paar Tunnel. Die Fahrt durch die Berge nach Chiang Mai ist super schön und ich kann es jedem nur als eine Alternative zum Busfahren empfehlen.
Willkommen in Chiang Mai
Chiang Mai. Das Herz Nordthailands. Also erstmal muss ich folgendes loswerden. Grün. Sauber. Ruhig. Das ich das in Südostasien noch erleben darf. Ja, das ist Chiang Mai. Man sieht sehr wenig Müll herum liegen, es gibt durchgehende Bürgersteige, auf denen man sogar laufen kann, da sie nicht mit irgendwelchen Mist verbaut wurden, es gibt "normalen" Verkehr und sogar Bäume zieren die Straßen. Ich bin beeindruckt. Hier hat man doch tatsächlich den Eindruck ein wenig Lebensqualität zurückzugewinnen. Am meisten beeindrucken mich die sauberen Straßen. Schon allein das macht den Besuch Chiang Mais zu etwas besonderen. Innerhalb der Stadtmauern der quadratischen Altstadt Chiang Mais gibt es unzählige Tempel zu bestaunen. Ansonsten kann man ziemlich entspannte Tage in Chiang Mai bei Kaffee und thailändischen Gerichten verbringen. Aber das ist nicht alles. Chiang Mai und seine Umgebung haben soviele Sachen zu bieten. Es ist Wahnsinn. Kochschulen, Rafting, Elefanten, Wasserfälle, Buschtrekking, Bergstämme, Schießanlagen, Tiger, Ox-Carting, Bungee-Jumping, Berge, Thaiboxen, Massageschulen. Nur, um mal ein paar Beispiele zu nennen. Es ist ein einziger Spielplatz. Für Jung und Alt. Es gibt hier einfach soviel zu sehen und zu tun. Zudem gibt es hier auch sehr viele Nachtmärkte und lokale Märkte, wo man so viel Plunder kaufen kann und einfach nur köstlich speisen kann.
Am ersten Abend wurde ich dann auch schon gleich wieder eingeladen auszugehen. Wir sind zunächst zu einen Ort gegangen, wo wir uns ein paar Muay Thai Kämpfe (Thaiboxen) angesehen haben. Leider hatte ich meine Speicherkarte zu Hause vergessen, so dass ich keine Bilder von den Kämpfen machen konnte. Dann sind wir in ein paar kleineren Bars versackt. In der letzten Bar durfte ich doch dann tatsächlich mal wieder hinter der Bar arbeiten. Aber das ist eine andere Geschichte ;-) Am nächsten Tag habe ich mir dann die Altstadt näher angesehen. Mit all seinen Tempelanlagen. Hier sieht man übrigens echte Mönche die Straße entlang laufen. Am Abend habe ich mich mit Leuten getroffen, die wieder einmal zufällig am zur selben Zeit am selben Ort wie ich sind. Jeremy, den ich in Malysia getroffen habe und Sophie, die ich auf Phi Phi getroffen habe. Fortsetzung folgt...
Jeremy und ich
Sophie und ich
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