Also bevor wir zu den derzeitigen Geschehnissen kommen, muss ich erstmal noch etwas loswerden. Erstens. Frohe Weihnachten zusammen. Ich hoffe ihr alle habt ein gesegnetes Weihnachtsfest mit Familie und Co. Und Zweitens: Ich muss mich jetzt mal ein wenig entschuldigen. Die letzten Monate schreibe ich hauptsächlich Zusammenfassungen der Geschehnisse und lasse unglaubliche Bilder im Blog für sich sprechen. Leider habe ich dabei etwas vernachlässigt zu schreiben, wie es mir eigentlich geht, wie ich mich fühle und überhaupt manchmal etwas weiter auszuholen. Das liegt vor allem daran, dass ich die letzten Monate zu sovielen Orten gereist bin. Ich habe kaum länger als ein paar Tage an einem Ort verbracht. Dementsprechend viel sehe ich auch und ich erlebe fast jeden Tag neue aufregende Sachen. Es braucht mehr Zeit im Moment, um das Erlebte niederzuschreiben. Gleichzeitig habe ich aber auch weniger Zeit, um Blog zu schreiben, da ich ja wie gesagt im Moment nicht länger an einem Ort bleibe und freie Zeit zum Schreiben eher Mangelware ist. Ich habe im Moment einfach nicht die Zeit, um wirklich alle Gedanken und Geschehnisse im Blog niederzuschreiben. Und ehrlich gesagt, bin ich oft auch nicht in der Stimmung, um endlos lange Romane zu schreiben. Ich kann natürlich immer viel intensiver berichten, wenn ich das Geschehene immer schnellstmöglich niederschreibe, aber im Moment schreibe ich eher "hinterher" und deshalb wird Alles ein wenig kürzer und allgemeiner gehalten. Aber ich verspreche zum Ende meiner Reise wird es noch einmal mehr emotionale Beiträge und Reflektionen geben.
So nachdem das jetzt gesagt wurde, kommen wir wieder zu dem, warum wir alle hier in diesem Blog sind: Das Reisen. Nach einer fantastischen Woche mit meinen Eltern ging es die gesamten 6 Stunden am 20. Dezember wieder in umgekehrter Richtung nach Ko Lanta. Ein 7-Tages-Trip auf einem Boot, bei dem sich alles um das Tauchen dreht. Und das Ganze auch noch über Weihnachten. Ja, ich habe Weihnachten dieses Jahr auf einen Boot verbracht. 7 Tage lang hieß es den ganzen Tag nur Tauchen, Tauchen, Tauchen. Eine der teuersten Investitionen, die ich bis gemacht habe. 900€ hat mich der Spaß gekostet. Ob es das wert war? Das steht ja wohl außer Frage. War denn schon mal ein einziger Cent auf meiner Reise eine Fehlinvestition? Nö. Sind halt nur 900€ ;-) Das größte Problem auf dem Bootstrip war mir aber gar nicht bewusst. Ihr glaubt gar nicht, wie froh ich war nach 7 Tagen endlich wieder Land unter den Füßen gehabt zu haben. Das ununterbrochene Schaukeln des Bootes treibt einen in den Wahnsinn und am Ende fühlt sich dein Kopf an als hätte man ihn 7 Tage lang in einem Mixer zu Brei verarbeitet. Ich war zwar nicht wirklich seekrank, hatte allerdings immer ein flaues Gefühl im Bauch, so dass ich die meiste Zeit zwischen den Tauchgängen eigentlich nur mit Schlafen, Halbschlafen, Herumliegen oder Essen verbracht habe. Bis aufs Tauchen war ich also sehr unproduktiv, um es mal so auszudrücken. Ihr glaubt gar nicht wie sehr es an der Verfassung schlauchen kann, 7 Tage auf einem Boot zu leben. Aber dieser Aspekt ist natürlich nur nebensächlich, wenn man sieht, was mir dafür geboten wurde.
Bevor ich Euch von den Tauchgängen erzähle, möchte ich Euch noch über die Route und das Boot erzählen. Die Tour ging quer durch die Andamanensee. Wir machten insgesamt 21 Tauchgänge an 17 verschiedenen Tauchplätzen. Unten auf meiner selbstgebastelten Google-Karte könnt ihr das noch einmal genauer verfolgen. Das Boot ist die "Flying Seahorse". Die Kabinen finden sich auf dem Erdgeschoss als auch im Obergeschoss. Auf dem Obergeschoss ist auch der Gemeinschafts- und Essbereich zu finden. Auf dem Erdgeschoss befinden sich ebenfalls das Tauchdeck auf dem man sich für die Tauchgänge vorbereitet. Die Thaicrew hat immer für sehr gutes Essen gesorgt. Das war super, wenn man sich vorstellt, dass alles auf dem Boot gekocht wurde. Nach der ersten Nacht hatte ich sogar meine eigene Kabine. Auf dem Sonnendeck konnte man sich sonnen, wenn man nicht seekrank wurde :D Sophie aus Ungarn war mein Tauchguide. Sie hatten guten Humor und wir haben gut Spaß gehabt die 7 Tage. Ihr man Haiko war auch an Bord. Er hat die ganzen Unterwasserbilder geschossen, die ich hier präsentiere.
1 = Koh Haa (Koh Haa Lagoon / Koh Haa Yai / Koh Haa #3)
2 = Hin Daeng / Hin Muang
3 = Koh Phi Phi (Bida Nok)
4 = Koh Doc Mai
5 = Similan Islands (Honeymoon Bay / Elephant Head Rock / West of Eden / Whale Back Rock)
6 = Koh Bon
7 = Koh Tachai
8 = Surin Islands (Richelieu Rock)
9 = Khao Lak (Boonsung Wreck)
10 = Koh Phi Phi (King Cruiser Wreck / Shark Point)
Mein zu Hause der nächsten 7 Tage
"Flying Seahorse"
Es ging los. Am ersten Tag ging es von Ko Lanta gen Süden. Unseren ersten Stop machten wir an der Inselgruppe Koh Haa. Dort hatten wir 3 Tauchgänge und einer davon war ein Nachttauchgang. Das war schon mal ein guter Einstieg. Und auch die Lagune hier war traumhaft schön.
Briefing zum Tauchen
Ich möchte jetzt nicht für jeden Tauchgang die jeweilige Karte hier vorstellen. Aber so in Etwa kann sieht die Karte eines Tauchplatzes aus, die man zum Briefing vorgestellt bekommt.
Fertig machen...
... und abtauchen
Am zweiten Tag folgte dann schon eines der absoluten Highlights der gesamten 7 Tage. Es ging nach Hin Daeng und Hin Muang, 2 Unterwasserfelsen ca. 60km südlich von Ko Lanta, die man von der Oberfläche gar nicht sieht. Die Tauchplätze an sich sind schon wunderschön und man sieht reichlich Fische und Korallen. Der Tag fing jedoch nicht sehr gut an. Die See am Abend zuvor und in der Nacht war so rau, dass bei einigen da schon die Alarmglocken geläutet haben. Einige hatte die Seekrankheit voll erwischt, andere waren einfach nur übermüdet. Sogar den thailändischen Koch hat es erwischt. Selbst er wurde seekrank. Das war echt kein Spaß in der Nacht sag ich Euch. Ich hatte mich noch einiger Maßen unter Kontrolle. Mehr schlecht als recht habe ich mich dann gegen 7 Uhr morgens das erste Mal in den Tauchanzug geworfen, während andere schon kapitulieren mussten. Einmal im Wasser verfliegen jede Anzeichen von Seekrankheit. Bei unserem ersten Tauchgang an Hin Daeng sah ich dann den Tauchguide mit der Hand zappeln. Und dann sah ich ihn. Einen riesengroßen Mantarochen. Wow. Was für ein Moment. Die Mantas kommen hier her und benutzten den Felsen als "Cleaning-Station", also wo kleinere Fische die Parasiten auf den Mantas wegfuttern. Auf dem zweiten Tauchgang wurde es noch besser. Gleich 2 von denen zeigten sich und schwamen ganze 25 Minuten um uns herum. Einfach nur magisch. Aber seht selbst. Danach ging es zurück nach Ko Lanta, wo wir ein paar Leute herausgeschmissen haben und ein paar Neue für die restlichen 5 Tage eingesammelt haben. Wir hatten 2 Stunden Landgang. Als ich im Restaurant saß, bemerkte ich, dass sich das Restaurant bewegt. Ahh dieses Schiffsschaukeln geht jetzt wohl auch auf Land weiter? Ahhhh... :D Weiter ging es nach Koh Phi Phi, wo wir übernachtet haben.
Ganz genau. Das bin ich.
Am nächsten Morgen gab es dann erstmal einen Sonnenaufgang von Koh Phi Phi zu sehen. Vorbei am Maya Beach (wo "The Beach" mit Leo gedreht wurde), sind wir dann an Bida Nok Tauchen gegangen. Zwischen Phi Phi und Phuket gab es dann noch einen Tauchgang an Koh Doc Mai, bevor es zu einen Nachttauchgang zu den Similan Islands ging. Auf dem Weg dorthin mussten wir die Insel Phuket umfahren, wo man einen riesigen Buddha auf einem Hügel sehen konnte. Sorry leider keine Unterwasserbilder von diesem Tag.
Sonnenaufgang vor Koh Phi Phi
Sophie und ich vor einem Nachttauchgang
Frohe Weihnachten! Es ist Heilig Abend. Mein drittes Weihnachten, das ich nicht zu Hause bin. Stattdessen befinde ich mich auf einem Boot mitten auf dem Meer. Aber genau heute war einfach ein unglaublich schöner Tag. Wir haben 3 Tauchgänge an den Similan Islands gemacht und 1 Nachttauchgang an der Insel Koh Bon. Die Similan Islands waren komplett verschieden von den anderen Tauchplätzen. Nicht nur, dass es hier die beste Sicht unter Wasser gab, während an den anderen Tauchorten Korallen an Karstformationen wachsen, findet man hier geschmeidige Granitfelsen unter Wasser. Das Highlight des Tages war für mich jedoch der Besuch von Insel 8. Was für kristallklares Wasser. Mit dem Schlauchboot konnten wir an Land gehen. Wieder einmal wie im Paradies. Vom anliegenden Donald Duck Felsen hatte man einen super Ausblick über die Bucht. Nach dem Nachttauchgang gab es dann sogar noch ein klitzekleines Geschenk und Sekt für alle. Selbst auf dem Meer wird man vom Weihnachtsmann überrascht. Fand ich gut :)
Besinnliche Weihnachten :)
Similan Island
Ausblick vom Sail Rock
Weihnachtsessen
Weihnachtsgeschenk
Weihnachtsumtrunk
Unglaubliche Unterwasserwelt auf den Similan Islands
Das blaue ist ein "Nudibranch" (Nacktschnecke)
Da muss man schon genauer hinsehen
Ein Skorpionfisch
Die Highlights reißen einfach nicht ab. Wo soll das denn noch enden? Am nächsten Tag ging es zum Richelieu Rock bei den Surin Inseln, einenUnterwasserfels, der gerade mal einen halben Meter bei Ebbe aus dem Wasser schaut. Ich hatte sehr hohe Erwartungen, da der Richelieu Rock bei Vielen zu einen der Top 10 Tauchplätze der Welt gehört. Und ich wurde nicht enttäuscht. Das kann man auf Bildern nicht widergeben. Auch wenn wir nicht den ganz großen Hit in Sachen Fisch hier gelandet haben, so eine Unterwasserwelt habe ich noch nicht gesehen. Farbenfrohe Weichkorallen schwingen im Wasser am Felsen. Überall toben sich kunterbunte Fische. Das Auge ist hier einfach schlichtweg überfordert. Überhaupt keine toten Korallen. So ein lebendigen Korallenteppich habe ich noch nicht gesehen. 3 Tauchgänge waren nicht genug. Ich wollte mehr davon. Das war spektakulär. Wunderschöner Tauchplatz.
Ein Cuddlefisch
Ahoi Capitano
Am vorletzten Tag ging es dann zurück mit einem Morgentauchgang in Koh Tachai und Koh Bon zurück nach Phuket. Auf dem Weg haben wir nahe Khao Lak einen Exkurs zum Schiffswrack Boonsong unternommen. Die Sicht war hier absolut unterdurchschnittlich. Ich würde sagen, es waren gerade mal 5m. Korallen gibt es hier auch nicht wirklich und das Wrack sieht eher wie ein Müllhaufen aus (wurde durch den Tsunami 2004 komplett in Einzelteile zerlegt. Aber dennoch war es ein super Tauchgang, denn hier tummeln sich soviele Fische und Lebewesen herum, die man sonst nicht sieht. Es folgte meine letzte Nacht auf dem Boot.
Moränen
Lionfisch
Nudibranch
Skorpionfisch
Eine Moräne auf der Jagd
Boxfisch
Koh Bon
Bücher werden gewälzt, um herauszufinden, was man gesehen hat.
Am letzten Tag ging es dann zu einer gesunkenen Autofähre und zum Sharkpoint in der Nähe von Phi Phi. Beide waren gute Tauchplätze. Auf den letzten Minuten unter Wasser am Sharkpoint folgte dann ein famoses Ende eines einmaligen Trips durch die Andamanensee. Wir sind schon fast am Auftauchen und dann liegt er da mitten im Sand. Ein Leopardhai. Was für ein Grand Finale. Das war der krönende Abschluss. Zwar gab es noch einen weiteren Tauchgang, den ich aber nicht mitgemacht habe, da ich vorher das Boot verlassen habe. Das Boot hat mich freundlicherweise in Phi Phi am Steg herausgelassen. Als erstes musste ich den Boden küssen. Dann musste ich durchschnaufen, denn das waren unglaubliche Momente die letzten Tage.
Leopardhai
Ein letztes Bild von mir Unterwasser
Ein letztes Mal die Ausrüstung anlegen
den Sauerstoffgehalt im Tank messen
und los gehts
Eine Vorschau auf Koh Phi Phi
Nebenbei habe ich auf den Trip meinen Nitrox-Schein bekommen. Was ist das denn? Normal taucht man mit normaler Pressluft, die 21% Sauerstoff enthält. Bei Nitrox handelt es sich um ein spezielles Luftgemisch, das mehr als 21% Sauerstoff enthält. Der Vorteil sind längere Tauchzeiten und man fühlt sich nach einem Tauchgang einfach nicht so ermüdet. Also liebe Eltern, bald gibt es wieder einen Tauchschein nach Hause geschickt.
Wow, wo sollen diese Abenteuer eigentlich noch hinführen...
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