Was für ein Jahr? 2013 wird mir wohl für immer in Erinnerung bleiben. Das war ein Jahr, in dem so wirklich alle Träume in Erfüllung gegangen sind, die man sich nur im Ansatz vorstellen kann und die für die meisten ein Leben lang unberührt bleiben werden. Es war ein Jahr der absoluten Superlative. Ich dachte 2012 wäre schon die Krönung gewesen, aber 2013 hat dem wirklich noch einmal Etwas oben drauf gesetzt. Das Jahr begann mit einer 3-monatigen Isolation im australischen Outback und schließlich erreichte ich den Höhepunkt meiner australischen Karriere als Barkeeper in Karratha. Auf dem Höhepunkt angekommen, verließ ich Australien nach 2 wundervollen Jahren, um in die paradiesischen Strände im exotischen Cook Island einzutauchen, um auf den farbenfrohen Insel Fijis die Zeit anzuhalten, um auf den Krater eines explodierenden Vulkans in Vanuatu zu klettern, um in das eindrucksvolle Leben in Bali einzutauchen, um meinen Rescue Diver in der Idylle der Gili Islands zu machen, um eine unvergessliche Zeit mit Freunden auf den Philippinen zu verbringen und letztendlich in die kulinarischen und partyverwöhnten thailändischer Inseln einzutauchen. Zwischendurch führte mich mein Weg sogar bis in die Vereinigten Staaten von Amerika.
Australien - Cook Islands - Neuseeland -
Samoa - American Samoa - Fiji - Vanuatu -
Indonesien - Philippinen - Malaysia - Thailand
Mal ehrlich, was soll da noch kommen? Aber war da nicht ein Versprechen? Wollte ich nicht 2013 nach Hause kommen? Oh, da muss wohl etwas schiefgelaufen sein. Da weiß ich leider auch nicht, wie das passieren konnte ;-) So, wenn ihr mich jetzt nach Vorsätzen für 2014 fragt, es gibt keine. Alles soll bitte genau so wie 2013 sein. Das Leben ist perfekt. In dem Sinne: FROHES NEUES!!!
Nach dem glanzvollen Ausflug mit dem Boot war ich nun also in Phi Phi. Ja, genau Phi Phi, einst eine Aussteiger Inseln für ein paar Leute, die nach der Verfilmung von "The Beach" zu einer regelrechten Pilgerstätte mutiert ist. Hier habe ich Neujahr verbracht. Aber Phi Phi hat sich mir von zwei Seiten gezeigt. Auf einer Seite ist die Insel ein absolutes Paradies. Die Karstfelsen und die Strände sind einfach traumhaft und das Wasser ist strahlend blau. Ein absoluter Augenschmaus. Wirklich. Auf der anderen Seite wird dieser Eindruck jedoch ziemlich getrübt. Die Strände sind zugemüllt, das Partyvolk pinkelt ins Meer während der Nächte und hinterlässt Glasflaschen, das Hauptdorf ist eine einzige Ansammlung von Restaurants, Bars, Unterkünften, Tauchshops und Nachtclubs. Der Hauptstrand lädt nicht zum Baden ein, da er zugeparkt ist von Booten, der andere Haupstrand ist voll gefüllt mit Menschen. Dem paradisieschen Augenschmaus steht ein eher unattraktiver Beigeschmack gegenüber. Wie man aus dieser Insel in gerade einmal 10 Jahren so einen Touristenparkplatz schaffen kann, finde ich etwas schockierend. Die Thais wittern Profit. Schade, dass die Insel das Opfer ist. Phi Phi wäre eigentlich bis jetzt mein Liebelingsort in Thailand gewesen. So ist es lediglich eine weitere Insel, die ich auf meiner Liste abhake.
Klar, über Sylvester kommt natürlich jeder hierher, um Party zu machen. Das habe ich auch gleich zu spüren bekommen. Gleich am ersten Abend bin ich ausgegangen. Und ein positiven Aspekt hat Phi Phi dann doch. Das Nachtleben hier ist gigantisch. Hier gibt es die ausgefallensten Sachen. Bassgetränkte Strandclubs, an denen Leute sich beim Feuerlimbo oder -seilspringen versuchen können, feinste elektronische Musik bis tief in die Nacht hinein, überall stehen Tattooshops bereit, um dem nächsten betrunkenen Gast ein Tattoo zu stechen und wirklich überall gibt es "Buckets" zu kaufen. Alkohol in Eimern. Das Nachtleben ist schon ziemlich gut. So kam es, dass ich von meinen 5 Nächten hier, 4 Nächte ausgegangen bin. Tagsüber ist man dann natürlich immer etwas unproduktiv. Dennoch habe ich es aber bis auf den Aussichtpunkt geschafft, der bei tollem Wetter ein schönen Ausblick über die Insel gibt.
Und ich war nicht der einzige, der auf Phi Phi war. Einen Tag laufe ich gerade die Straße entlang und sehe Thomas und Esther, mit denen ich in Karratha zusammengearbeitet hatte. Den nächsten Tag habe ich dann Anja wiedergetroffen, die ich in Perth getroffen hatte und zu Sylvester habe ich dann auch noch Rachel wiedergetroffen, die ich in Malysia kennengelernt hatte. Ich sage Euch die Welt ist manchmal echt klein.
Zu Sylvester bin ich dann früh morgens auf eine Tour aufgebrochen. Eine letzte Tour im alten Jahr stand an. Phi Phi besteht eigentlich aus 2 größeren Inseln. Wir sind um die südlichere Insel herumgefahren und haben dabei atemberaubende Lagunen und Klippen besucht. Das war echt noch mal ein ganz besonderer Moment zum Abschluss des Jahres. Am Ende der Tour ging es dann zum Maya Beach, wo Leo vor über 10 Jahren ganz allein war. Ja, hier wurde "The Beach" gefilmt. Dieser Ort ist echt unglaublich schön. Ungelogen. Jedoch kann man sich ganz schnell von der Vorstellung verabschieden, dass man hier allein ist. Was hier abgeht, hat nichts mehr mit Sightseeing zu tun. Bei Einfahrt in die Bucht sieht man den Strand nichtmal, da eine komplette Reihe von Booten den Blick auf den gesamten Strand versperren. Wie makaber, dass man in mitten der Boote eine 10m² große Schwimmfläche abgegrenzt hat. Viel Spaß im Schadstoff-Swimmingpool. Aber noch viel schlimmer ist der Strand selbst. Man hat bildhaft nicht einmal 1m² pro Person, um sich am Strand zu bewegen. Ich bin mir vorgekommen wie ein Huhn, gefangen in einem Hühnerkäfig mit tausend Anderen. Nein, also das hat mit idyllischer Strandromantik überhaupt nichts mehr zu tun. Das ist einfach nur lächerlich, was man aus diesem Ort aufgrund eines größtenteils in Hollywood gefilmten Films geschaffen hat. Wer mir erzählt, dass er Maya Bay genossen hat, der lügt schlichtweg oder hat zu oft "The Beach" geschaut. Schade, Schade, Schade, dass so ein traumhafter Strand dem Tourismus zum Opfer fällt.
Viking Cave
Ein letztes Bad in 2013 :)
Maya Beach ("The Beach")
Zurück haben wir uns dann auf die bevorstehende Nacht vorbereitet. Wir sind dann ein wenig durch die Stadt gezogen, haben Beerpong gespielt und sind dann vor Mitternacht mit einem gut gefüllten Bucket zum Strand gegangen. Das Feuerwerk war ganz schön. Danach wurde gefeiert. Insgesamt war es jetzt aber auch kein besonderes Sylvester. Wir hatten Spaß, das ist war aber auch alles. Nach einem Regenerationstag im neuen Jahr habe ich mich dann aufgemacht nach Phuket. Mein Fazit über Phi Phi: Traumhaft touristisch!
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