Nachdem ich einen Tag in Cairns entspannen konnte ging es auch direkt zum nächsten Highlight. Am 17.Novembehat mich morgens ein Shuttle Bus abgeholt, der mich nach Mission Beach gefahren hat, wo ich bereits für eine Nacht war. Der langersehnte Skydive stand auf dem Programm. Ich wusste nur nicht, ob ich mich freuen sollte. Es sollte hinaufgehen auf 14,000ft, also ca. 4,2km Höhe. Ich sollte aus einem Flugzeug springen. Oh mein Gott. Auf was hatte ich mich da nur eingelassen. Ich muss verrückt sein. Da ich etwas Höhenangst habe, erschwerte das die ganze Sache. Bis 12:30 musste ich dann in Mission Beach warten. Und dann war es soweit. Steve, mein Tandempartner, legte mir die Ausrüstung an und mein Herz rutschte immer mehr in die Hose. Als mich Toddy, mein Kameramann, der mich während des Sprunges gefilmt hat, interviewt hatte, habe ich noch über meinen innerlichen Kampf hinweggetäuscht. Dann ging es im Bus 20 Minuten zum Flugplatz nach Tully. Ok es war vielmehr eine Schotterpiste als ein Flugplatz. Die Cessna hob ab. Was sich mir dann für ein Ausblick bot, war einfach traumhaft. Australien von oben. Wunderschön. Das Wetter war auch super. In Cairns hatte es am Morgen noch aus Strömen geregnet. Aber als wir im Flieger saßen, waren lediglich Wolken im Hinterland zu sehen. An unserem Sprungplatz schien die Sonne. Dennoch konnte ich diesen Ausblick nur bedingt genießen. Ich saß völlig verkrampft zwischen Steve’s Beinen und jeden Meter den es höher ging begann ich mit meinem Leben etwas mehr abzuschließen ;) Kleiner Spaß. Ich wusste nicht was mich erwartet. „We are at 7,000ft now, Sebastian.“ Sagte mir Steve. Ich konnte es nicht glauben, dass wir gerade erst bei der Hälfte angekommen waren. Noch mal doppelt so hoch? Und dann kam das Signal, dass wir die Absprunghöhe und den Absprungplatz erreicht hatten. Ein Springer öffnete die Tür. OH MEIN GOTT. Ich konnte nun 4,2km direkt auf den Ozean und das australische Festland schauen. Sprachlos. Zum Glück musste ich nicht als erstes springen. Als erstes sprang ein schottisches Mädel aus dem Flugzeug. Die Arme. Dann kletterte Toddy aus dem Flugzeug und hielt sich wie ein Stuntman außen fest. Der ist verrückt. Steve schob mich näher zum Ausgang. Die nervenaufreibendsten Sekunden meines Lebens. Meine Füße baumelten aus dem Flugzeug und ich saß in der Tür, unter mir 4,2km nur Luft. Three, Two, One, ein letzter Gruß in die Kamera und es ging los. Was dann folgte, waren die genialsten und atemberaubendsten 60 Sekunden, die ich je hatte. Wir fielen 60 Sekunden lang Richtung australischen Erdboden. Das Witzige, man hat überhaupt nicht gemerkt, dass man fällt. Es fühlte sich eher an, als ob man schweben würde. Der Boden kam nur langsam näher. Und dabei diesen Ausblick zu genießen. Einzigartig. Nach 60 Sekunden öffnete Steve dann den Fallschirm und wir konnten noch ca. 3 Minuten den Ausblick über Mission Beach genießen bevor wir sicher gelandet sind. Meine Adrenalinkurve muss sämtliche Grenzwerte überschritten haben. Fazit: Einen Skydive muss man gemacht haben und ich will nochmal :)
Und hier ist der Link zum Youtube Video meines Skydives:
Eigentlich wollte ich nur einen Tagestrip zum Great Barrier Reef machen. Etwas Schnorcheln gehen und einen Introductory Dive machen. Aber wie es so ist, bin ich nur einmal hier und ich habe mich entschlossen meinen Tauchschein am berühmten Great Barrier Reef zu machen. Am Morgen nach dem Skydive ging es dann auch schon los. Ihr seht, dass Backpackerleben ist nicht einfach :D Die ersten 2 Tage haben wir im Pool und im Klassenraum verbracht. ProDive hat sogar deutschsprachige Kurse angeboten und so hatten wir den Unterricht mit Rafael, einem deutschen Tauchlehrer. Ich hätte mir das ganze auch auf Englisch angetan, aber wenn es denn schon mal einen deutschen Kurs gab, warum nicht. Am ersten Tag hatten wir dann noch einen medizinischen Check und am Ende des zweiten Tages mussten wir dann noch die Theorieprüfung absolvieren. Am nächsten Tag ging es dann zusammen mit der englischen Tauchgruppe und bereits zertifizierten Tauchern für 3 Tage auf der Scubapro zum Reef hinaus. Was ich die 3 Tage dort unten erlebt habe ist mal wieder nicht mit Worten zu beschreiben. Schaut euch einfach die Bilder an. Die ersten 4 Tauchgänge haben wir mit Rafael gemacht, um unseren Open Water Diver Kurs zu beenden. Ich darf nun bis 18m tief auf der ganzen Welt tauchen gehen. Ich habe mich dazu entschlossen, 3 von unseren insgesamt 9 Tauchgängen dazu zu benutzen, den Advanced Open Water Diver zu machen, mit dem ich bis auf 40m tief tauchen darf. Darunter war ein Nachttauchgang, der ziemlich geil und beängstigend war. Fische fühlen sich vom Licht angezogen, so dass wir vom Boot aus schon Haie gesehen haben. Dann sind wir einmal bis 30m abgetaucht, was schon ziemlich spektakulär ist. Die Farben ändern sich in dieser Tiefe. Wir hatten eine Cola Dose mit, deren Farbe nicht mehr rot war, sondern schwarz. Wir haben Cola getrunken 30m unter dem Meeresspiegel und oben drauf hat mich noch eine Seegurke angeschissen. Ich habe das Zeug erst an der Oberfläche wieder abbekommen, so fest hat das geklebt. Auf meinem vorletzten Tauchgang habe ich mir dann auch mal eine Unterwasserkamera ausgeliehen und Bilder gemacht. Der gesamte Tauchkurs über 5 Tage hat mich insgesamt 1000$ gekostet (800€). Aber es war jeden Cent wert.
Nemo
Whitetip-Shark
Das bin übrigens ich! Kein Scherz.
Nun entspanne ich noch bis zum 4.Dezember hier in Cairns. Dann geht mein Flieger nach Melbourne in den Süden Australiens.Was für eine aufregende Zeit hier an der Ostküste.