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Meine Reise 2011 - 2014

Meine Reise 2011 - 2014

Dienstag, 6. Mai 2014

DAS ENDE ETWAS WUNDERBAREN

Da bin ich nun. Am Ende aller Dinge. Wenn ich diesen Eintrag uploade , befinde ich mich wahrscheinlich schon wieder in Deutschland. Gerade bin ich in London abgehoben und meine Gefühle sind unbeschreiblich. Es war der letzte Moment einer grandiosen Reise, die mich 3 Jahre durch Australien, den Pazifik und Südostasien geführt hat. Keine Worte und Bilder können in diesem Blog wiedergeben, was ich erlebt habe. Gerade fangen mir an ein paar Tränen hinunterzulaufen. Was die letzten 3 Jahre passiert ist, ist einfach die Geschichte eines perfekten Traumes. Ein 23-Jähriger bricht auf die Welt zu entdecken. Nur mit 2 Backpacks und seinem Abenteurdrang nimmt er einen Flieger auf die andere Seite der Welt. Er geht ins Unbekannte. Weiß nicht was ihn erwartet. Irgendwie schlägt er sich durch und endet mit einem Auto und einem gut bezahlten Job in einem Land, dass ihm gezeigt hat, wie toll das Leben sein kann. Das Backpacking wird zu einem Lebensstil und bevor er sich versieht landet er in Ländern, von denen er nie im Leben gedacht hätte, dass er einmal in seinem Leben dort hinkommt.
Aus einer Idee wurde ein Traum und der Traum bekam Realität. 1006 Tage. 14 Länder. 50000€. Das ist die beeindruckende Bilanz dieses Abenteuers. Nicht viele Menschen erfüllen sich diesen Traum und schaffen es aus eigener Kraft fast 3 Jahre durch die Welt zu reisen. Ich habe alle Herausforderungen angenommen und dabei die wunderschönsten Orte unserer Erde gesehen. Die Menschen die ich auf meiner Reise getroffen habe, inspirierten mich und hielten die Reiselust immer auf dem Höhepunkt. Jeder hat seine eigene Geschichte zu erzählen. Alle befinden sich in der gleichen Situation. Alle fürchten die Einsamkeit, die Angst zu versagen, die Angst mit ihrer Entscheidung fortzugehen einen großen Fehler gemacht zu haben. Und doch ist es genau das, was zusammenschweißt und weshalb alle Backpacker eine einzig große Familie sind. Backpacking ist nicht einfach nur ein Begriff des Reisens. Es ist ein Lebensgefühl und eine Lebensart, die nur diejenigen verstehen, die es selbst einmal gemacht haben. Und es ist ein wunderbares Gefühl. Alle, die mich auf meiner Reise begleitet haben, werden für immer einen Teil in meinen Herzen bekommen. Ich hoffe, dass ich Euch als Teil eures eigenen Abenteuer einen kleinen Teil zurückgeben konnte.
Mein Gefühl im Moment ist einfach nur pure Unfassbarkeit und Freude. Ich bin nicht traurig nach Hause zu kommen. Ich freue mich, endlich meine Familie und Freunde wieder in den Arm nehmen zu können. Ich freue mich endlich wieder in ein „normales“ Leben rückkehren zu können. Aber vor allem ´freue ich mich, dass ich jetzt zurückblicken und sagen kann: Ich habe alles richtig gemacht. Die Entscheidung fortzugehen, war die beste meines Lebens. Australien hat mein Leben verändert. Es hat mir gezeigt, wie man mit einem bescheidenen Lebensstil und wenig materiellen Gütern das Leben genießen kann. Es hat mir gezeigt, wie toll sich die totale Freiheit und Unabhängigkeit anfühlt. Es hat mir gezeigt, dass keine Herausforderung im Leben zu groß ist. Es hat mir gezeigt, wie schön es ist, wenn man seine Träume verwirklicht. Australien für mich ist kein Land mehr. Es ist ein Teil meiner Seele geworden und ich werde nie vergessen, was ich dort erlebt habe. Aber auch der Pazifik und Asien haben mir gezeigt, das es soviel mehr zu sehen gibt als das Leben in Deutschland.

Was nun bleibt sind die Erinnerungen, die Geschichten und Freunde auf der ganzen Welt. Und die kann mir keiner mehr nehmen. In ein paar Jahrzehnten werde ich immer noch zurückblicken können und sagen: „Damals als ich 3 Jahre herumgereist bin…“, während andere sagen: „Ich wünschte, ich hätte das auch gemacht…“. Ja, ich habe meine Sachen gepackt und den Schritt gewagt. Und es war die wohl aufregenste, vollkommenste und wunderschönste Zeit meines Lebens. Und darüber bin ich im Moment so glücklich, dass mir eine weitere Freudenträne über das Gesicht rollt. Es wird einige Zeit dauern, bis ich wirklich, verstehen kann, was da die letzten 3 Jahre passiert ist. Die Zeit jedoch dreht sich unermüdlich weiter und ich muss lernen in die Zukunft zu schauen. Aber eines steht fest. Ich bin nun gebrandmarkt und jeder, der mir von nun an begegnet, wird mein inneres Lächeln bemerken und den imaginären Stempel auf meinem Körper sehen:

Sebastian Häckl, Backpacker 2011-2014 

1006 Tage

15 Länder


---   THE END   ---

Montag, 5. Mai 2014

Fragestunde

Welche Orte MUSS man UNBEDINGT gesehen haben?

Melbourne, Great Ocean Road, Coober Pedy, Tasmanien, Cradle Mountain, Kimberleys, Broome, Purnululu NP, Karijini NP, Lucky Bay, Kalbarri, Aitutaki, Mount Yasir, Koh Lipe, Koh Tao, Pai, Luang Prabang, 4000 Islands, Angkor Wat, Koh Rong, El Nido

Was waren die einprägensten Momente?

Roadtrip auf Tasmanien, Arbeit als Weedsprayer in Darwin, Karijini NP, Leben und Arbeit in Karratha, Arbeit im Roadhouse Balladonia, Skydive, Strände auf Aitutaki/Cook Island, Vulkanausbruch auf Tanna/Vanuatu, Tauchen an der SS President Coolidge, Gibbon Experience, Koh Rong/Kambodscha,  Siquijor / Philippinen, Schlafen in Brendan (Auto)

Hattest du mal Angst?

Ja, als ich mich aus einem Flugzeug gestürzt habe, einen 75m hohen Baum ohne Sicherung beklettert habe und als ich über 60m tief ein Schiffswrack hinunter getaucht bin. Ansonsten NÖ!

Was ist besser: Erst Australien, dann Asien ODER erst Asien, dann Australien?

Definitiv erst Australien, dann Asien. Wer einmal im teuren Australien war wird in Asien Leben wie ein König und es kaum fassen können, wie billig Alles ist. Wer erst nach Asien geht, wird allerdings ziemlich schnell deprimiert sein, wie teuer Alles in Australien ist und will gleich wieder zurück nach Asien. Außerdem könnte der ein oder andere einen ziemlichen Kulturschock bekommen in Asien. Australien eignet sich da doch besser als Backpackereinstieg.

Gab es denn gar keine Frauengeschichten?

Keine die für die Öffentlichkeit bestimmt wären ;)

Wo gibt es die besten Strände?

Ganz einfach. Hier meine Top 10

Lucky Bay / Hellfire Bay, Cape Le Grand NP, Australien
Aitutaki, Cook Islands
Long Beach / 4K Beach, Koh Rong, Kambodscha
Turquoise Bay, Exmouth, Australien
Koh Lipe, Thailand
Hidden Beach / 7 Commando Beach, El Nido, Palawan, Philippinen
Whitehaven Beach, Whitsunday Islands, Australien
Muri Lagoon, Rarotonga, Cook Islands
Koh Tao, Thailand
Wineglass Bay, Tasmanien, Australien

Würdest du so eine Reise nochmal machen?

Man soll ja „Niemals nie“ sagen. Ob ich noch einmal ins Ausland gehen werde, dass muss die Zukunft zeigen. Vielleicht beruflich. Mit hoher Wahrscheinlichkeit würde ich aber kein zweites Mal für solange Zeit als Backpacker unterwegs sein. Dieses 3-jährige Abenteuer kann man einfach nicht mehr toppen. Es wäre einfach nicht mehr dasselbe. Ich wüsste bereits, was auf mich zukommt. Dieses Unerwartete machte ja einen großen Reiz aus bei diesem Abenteuer. Außerdem muss man sich auch bewusst sein, dass jedes Mal, wenn man so etwas macht, man ja quasi über lange Zeit der Realität fern bleibt. Mir wird es jetzt schon schwer fallen wieder in den Alltag zurückzugehen. Je älter ich werde und je öfter ich so etwas machen würde, desto schwieriger wird es sich wieder in das alltägliche Leben zu integrieren. Und das möchte ich eigentlich nicht. Ich möchte nicht jedes Mal alles zurück lassen und wieder bei Null anfangen. Ich bin einfach kein Globetrotter für mein ganzes Leben. Nein, ich denke in dieser Form werde ich so eine Reise nicht noch einmal machen. Was natürlich auch gut ist, den so bleibt mir die Einzigartigkeit dieser Reise erhalten.

Wie war’s denn?

Im Ernst. Noch so eine Frage und du bekommst Leseverbot auf dem Blog :D

Wie hast du dich verändert und was hat dir die Reise gebracht?

Diese Frage bekommt wahrscheinlich jeder zu hören, der mal auf Reisen war und ehrlich gesagt, könnte ich da ein Buch drüber schreiben. Den Aspekt der Selbstfindung holt jeden Langzeitreisenden früher oder später ein, auch wenn man das gar nicht will. Wenn man einmal außerhalb seiner „Komfortzone“ für längere Zeit ist, dann lernt man – wie sagt man so schön – „über den Tellerrand zu schauen. Man bekommt einfach andere Sichtweisen und ändert sein Wertesystem. Man wird offener und toleranter vielen Dingen gegenüber. Die Einsamkeit kann einen ganz schön zu schaffen machen, so dass man viel mehr Wert auf zwischenmenschliche Beziehungen legt als auf mateielle Dinge.  Aber man lernt auch Dinge zu schätzen, die man zu Hause als selbstverständlich anseht. Ich kann zum Beispiel gar nicht verstehen, warum in Deutschland alle immer über die Rente, das Gesundheitssystem, die Immigranten und die Lebenshaltungskosten meckern. Verglichen zum Rest der Welt geht es uns sehr gut, alle sind abgesichert und die Politiker machen weitesgehend einen echt guten Job. Aber solche Dinge begreift man erst, wenn man mal einen Einblick in andere Länder unserer Erde hatte. Probleme bringen mich nicht mehr so schnell aus der Fassung. Es gibt für alles eine Lösung und überhaupt versuche ich das Leben nun viel mehr zu genießen, denn als Backpacker hast du nichts weiter als ein paar Reiseuntensilien und deine Seele. Daraus lernt man das Beste zu machen und erstaunlicher Weise kann man sogar glücklich dabei sein. Du bist quasi nackt und kannst dich nur noch durch deine eigene Persönlichkeit definieren. Man merkt, sich selbst zu sein macht viel mehr Spaß als irgendwelchen gesellschaftlichen Drücken zu folgen. Wie gesagt, ich könnte da Romane drüber schreiben, aber alles in allem zeigt einem so eine Reise einfach, wer man selbst ist und was man wirklich im Leben braucht, um glücklich zu sein.

Was hat sich während der Reise verändert?

Das ist wohl eines der schönsten Gefühle, die man am Ende einer Reise hat. Jeder startet als Grünschnabel. Wo bekomme ich den nächsten Job her? Reicht mein Geld? Ist mein Englisch gut genug? Die Unsicherheit bestimmt die ersten Wochen. Man weiß gar nicht, was man eigentlich so tut. Man fühlt sich einsam und man hinterfragt, warum man diesen Schritt überhaupt gegangen ist. Aber man kommt schneller an den Punkt als man denkt, wo Alles anfängt Spaß zu machen und man genießt einfach nur. Man lernt viel dazu. Auch über sich und seine Mitmenschen. Am Ende einer solchen Reise realisiert man erstmal wirklich, was einem die Reise und all die Herausforderungen und auch unschönen Momente eigentlich gebracht haben

Wie gut muss man Englisch können?

Egal wie gut dein Englisch ist, jeder kann es schaffen. Ich habe Leute getroffen, die konnten kaum Englisch sprechen und haben es trotzdem geschafft für ein Jahr. Natürlich verbessert sich das Englisch nicht von selbst. Das Geheimnis – so blöd es auch klingt – ist einfach Reden, Reden, Reden… Man wird sich verbessern, weil man gezwungen ist, sich zu verbessern. Einfache Regel. Die anfängliche Sprachbarriere hat jeder und es bereitet Kopfschmerzen im Kopf immer mit 2 Sprachen denken zu müssen. Irgendwann kommt der Punkt an dem es einfach läuft. Ich habe mit Schulenglisch angefangen, habe irgendwann Kunden auf Englisch im Handel und in der Gastronomie bedient und am Ende dachten Muttersprachler sogar, ich sei einer von Ihnen. Man braucht Geduld, aber glaubt mir, wenn man irgendwann richtig gut Englisch sprechen kann, ist das eines der geilsten Gefühle überhaupt.

Alleinreisen oder mit Freunden?

Grundsätzlich rate ich jedem allein zu reisen. Die Erfahrungen sind einfach intensiver und nur allein kannst du die absolute Freiheit und Unabhängigkeit genießen, die das Langzeitreisen ja eigentlich ausmacht. Dennoch muss man gerade als Alleinreisender mit der Einsamkeit umgehen können und auch damit leben können, dass man seine Erlebnisse mit niemanden teilen kann. In Australien rate ich nur jedem allein zu reisen. Ich habe so viele Gruppen und beste Freunde getroffen, die sich früher oder später getrennt haben, weil die Interessen, das Budget oder was auch immer zu unterschiedlich waren. Wenn man 24/7 aufeinander hockt, muss man Kompromisse eingehen, die die meisten auf Reisen nicht eingehen wollen. Streit vorprogrammiert.

In Australien ist Alleinreisen völlig OK, da man soviele andere Alleinreisende in den Hostels und auf Arbeit trifft, dass man sich nie wirklich allein fühlt. In Asien jedoch würde ich das nächste Mal lieber mit einen Freund reisen. Es ist ein Kommen und Gehen in Asien. Meist trifft man Leute nur für ein paar Tage und wirklich enge Kontakt entstehen eher selten. Es gibt viel mehr Gruppen, wo es schwierig ist als Alleinreisender Fuß zu fassen. Party ist eigentlich überall in Asien mit ganz oben auf der Tagesordnung. Mit einem Freund ist es wesentlich einfacher sich unter die Meute zu mischen.

Welches Land hat dich denn nun am meisten beeindruckt?

Hierzu bringe ich einfach mal die folgende Übersicht an. Es ist natürlich eine rein subjektive Bewertung. Natürlich konnte ich auch nur das in meine Bewertung mit einbeziehen, was ich selbst erlebt und gesehen habe. Malaysia wäre bestimmt besser weggekommen, wenn ich mir noch die Ostküste oder Borneo angesehen hätte. Bei Indonesien kann ich natürlich auch nur auf Bali und Gili Islands zurückgreifen. Neusseland habe ich nicht mit aufgeführt, da ein paar Tage in Auckland nun wirklich nicht ausreichen, um mir eine Meinung über das Land zu bilden.




Vielleicht füge ich ein paar weitere Fragen in der Zukunft noch hinzu...

London - Ein heimischer Kulturschock

Ich spare mir große Emotionen hier, denn die werden in den nächsten Posts noch folgen. Ein letztes Mal möchte ich Euch noch einmal mitnehmen auf meine Reise. Diese Bilder unten sind nun die letzten einer wahnsinnig langen Reise. Ihr könnt Euch vorstellen meine letzte Nacht in Manila war nicht einfach. Es strömen so viele Erinnerungen auf einen ein und die Gedanken rasen durch deinen Kopf. Immer noch frage ich mich, wie am Anfang: Was mache ich eigentlich hier? In meiner letzten Nacht in Manila schienen all die unbehaglichen Dinge in einer asiatischen Metropole sich in wunderbare Seifenblasen zu verwandeln. Auf einmal weiß man, dass man all diese Dinge vermissen wird. Die Freude überwiegt, die Traurigkeit unterdrückt. Mit den Erinnerungen der letzten 3 Jahre in den Flieger zu steigen ist einfach ein unbeschreibliches Gefühl. Ich habe sogar die Wand der Fluggastbrücke geküsst bevor ich den Schritt in den Flieger gemacht habe. Idiotisch und doch fühlte es sich an als lasse ich ein Teil von mir dort.

15 Stunden ging es nonstop nach London. Nach fast 3 Jahren ist nicht nur Deutschland befremdlich geworden, sondern auch Europa. Wenn du nach so langer Zeit zurück nach Europa fliegst, ist es genau das gleiche Gefühl als man am Anfang seiner Reise von Europa auf die andere Seite der Erdkugel fliegt und ein neues Leben anfängt. Zum Glück konnte ich in London bei Melli und Julian übernachten. Es tat so gut, die letzte Nacht noch mal mit Freunden zu verbringen.
Man glaubt es nicht, aber das Krasseste war wirklich, dass ich einen richtigen Kulturschock bekommen habe. Saubere Straßen, überall diese wunderschönen Häuser, gepflegte Parks. Nach 8 Monaten in Asien glaubt man kaum wie luxuriös und prachtvoll Menschen in Europa leben. Aber auch endlich mal wieder in einer richtigen Wohnung und nicht in einem aus Naturalien zusammengeschusterten Haus zu sein, war überragend. Einfache Dinge, wie Brot mit Aufschnitt, eine heiße Dusche, ein Kühlschrank, ein Klo mit Klospülung, Mülltrennungssysteme, all das hatte ich so vermisst. Und es wurde mir klar, hier gehöre ich hin. Dass ist der Lebenstandard, den ich einst gewohnt war und zu dem ich sehr gern zurückkomme. Aber ihr merkt schon, durch diesen krassen Unterschied von ein Tag auf den nächsten merkt man erstmal, wie fortschrittlich alles ist in Europa und wie gut es und eigentlich geht. Denn Abend haben wir dann bei einem Bierchen im lokalen Pub ausklingen lassen und schließlich bin ich nach 27 Stunden auf den Beinen einfach nur noch ins Bett gefallen.

Am nächsten Tag war es dann soweit. Es ist TAG 1006. Der allerletzte Tag auf dieser Reise. Am Abend sollte es zurück nach Deutschland gehen. Ich wollte aber nicht soviele Gedanken an die Vergangenheit und Zukunft verschwenden, sondern noch ein letztes Mal genießen. Wenn ich schon einmal in London war, wollte ich natürlich auch ein wenig von der Stadt sehen. Allein machte ich mich auf durch die Stadt. Und wieder hieß es Kulturschock. Ihr glaubt gar nicht, wie oft ich einfach nur Gebäude angestarrt habe oder einfach die Straßen beobachtet habe. Alles war so anders. So geordnetund schön :) Naja ich möchte jetzt auch nicht soviel Worte über London verlieren. So weit ist es ja auch nicht weg. Muss man auf jeden Fall mal gesehen haben. Ich schiebe nun zum letzten Mal in diesem Blog eine Bildreihe einen Eintrag. Es sind die letzten Bilder. Ergötzt Eucheinfach noch ein letztes Mal daran, denn danach ist alles vorbei.


Melli und Julian - Die letzten Leute auf meiner Reise




Guild Hall

St. Pauls Cathedral

Shakespears Theater






Tower of London

Tower of London

London Bridge

London Bridge


London Eye

Parliament House & Big Ben








Westminster Abbey

Westminster Abbey



Buckingham Palace



Piccadily Circus

Trafalgar Square

Und dann war es soweit. Der letzte Flug. Es ging nach Hause. Nur ich und meine 2 Backpacks. Wie vor 1006 Tagen. Und wieder ist es ein Flieger in ein neues Leben. Noch ein paar Stunden und dann bin ich zu Hause in Deutschland....

Über England
Das allerletzte geschossene Bild von dieser Reise aus über 30000 Bildern

Sonntag, 4. Mai 2014

Australien - Das Beste, was mir je passiert ist

Ich muss die Gelegeheit jetzt einfach noch einmal nutzen, um etwas klarzustellen. Seit Monaten schreibe ich und lest ihr hier über Südostasien. Australien habe ich nun schon fast seit einem Jahr verlassen. Der Blog heißt aber immer noch „Sebastian goes Australia“. Und genau diesem Titel muss ich jetzt einfach noch mal gerecht werden. So toll der Pazifik und Südostasien auch waren, Australien ist dennoch bei weitem das BESTE, was mir je passiert ist. 

Es ist nicht nur die Landschaft, die unendliche Weite und das Land, es waren vor allem die Erfahrungen und das Leben hier, was die Zeit in Australien einfach zu etwas machen, was man einmal in seinem Leben erlebt und dann nie wieder. Versteht mich nicht falsch. Südostasien war superschön und ich möchte den Teil meiner Reise auch nicht missen, aber es ist halt einfach anders gewesen. Ich bin aller paar Tage zu einem neuen Ort gereist. Ich hatte keine Verpflichtungen, keinen Zeitdruck, keine Geldnöte, ich konnte mir (fast) Alles leisten. Es gab einfach in diesem Sinne keine Herausforderungen zu schlagen oder Etwas zu erreichen. Ich ließ mich einfach treiben. Das ist schön. Außer Frage. Aber man merkt doch, dass man mehr vom Leben will. Ein Sinn des Lebens ist definitiv, immer ein Ziel vor Augen zu haben oder versuchen sich einen Traum zu verwirklichen. Ohne einen inneren Antrieb wird das Leben ganz schnell trist und fad. Es klingt seltsam, aber ohne Träume und Ziele kann man selbst das schönste Land nicht mehr so intensiv genießen. Jeder braucht etwas, um sich selbst voranzutreiben, etwas, was einen selbst stolz macht, etwas, wofür es sich lohnt zu kämpfen. Und genau das, habe ich in Australien gefunden. Vor allem die Arbeitssuche spielte hier eine wichtige Rolle. In einen fernen Land mit fremder Sprache Arbeit zu suchen, ist so mit das Herausragendste, was man meiner Meinung nach erreichen kann. Für Viele war ich nur ein Barkeeper in Australien. Nein, für mich war es wahrscheinlich eine der wundervollsten Geschichten, die ich in meinem Leben erlebt habe und erlebt haben werde. In Deutschland studiere ich, um mir etwas Anerkennung und Geld zu verschaffen, in Australien war es praktisch ein Kampf „ums Überleben“. Und deshalb hat es mich auch besonders stolz gemacht. Der Kampf um die Stuererklärung in Englisch, die Leiden des Autos, das Erlernen der englischen Sprache, aber auch einfache Dinge wie ein Bankkonto eröffnen, mit einem Mechaniker in den Dialog einzutauchen, den Tauchschein zu machen – All diese Situationen hatten eines gemeinsam. Sie haben mir Ziele gesteckt auf die ich hinarbeiten konnte. Einige waren herausfordernd, andere weniger. Aber letztendlich fühlt man sich einfach gut gekämpft zu haben, egal ob es einen guten oder einen schlechten Ausgang gab. Und genau dieses geile Gefühl hatte ich weder im Pazifik, noch in Asien.
Außerdem gibt es da noch die Leute. Ich habe ja schon oft erwähnt, dass die Menschen dein Abenteuer ausmachen und nicht die Orte. Das ist absolut richtig, dennoch gab es da einen kleinen großen Unterscheid zwischen Asien und Australien. In Asien trifft man eigentlich ausschließlich Reisende, die nach ein paar Tagen wieder verschwunden sind. Das Hauptgesprächsthema ist Reisen. Wo warst du schon. Wo willst du noch hin? Was sind deine Tips?  Es fängt irgendwann an stupide und langweilig zu werden. In Australien war das anders. Hier trifft man Leute, die auch über alltägliche Probleme und das Leben reden wollen anstatt über das Reisen. Schon allein durch die Jobs und Jobssuche ging es viel familiärer zu. Jeder hatte mit den gleichen Problemen zu kämpfen. Das schweißt zusammen. Im Gegensatz zu ein paar Tagen lernt man hier Leute auch mal über mehrere Monate kennen. Es entstehen richtig kleine Backpackerfamilien, die einen wie zu Hause fühlen lassen. In Australien habe ich Menschen getroffen, die mich und mein Leben inspirieren. Das war in Asien doch eher seltener der Fall.
Viele von Euch werden jetzt auch sagen, der behauptet ja nur Australien sei am Schönsten, weil er da jetzt 2 Jahre war, während er den Pazifik und Südostasien im Schnelldurchgang gemacht hat. Das mag a auch irgendwo stimmen. Aber wenn ich zurückdenke, dann sind es vor allem die Momente in Australien, die mein Herz wieder aufblühen lassen. Und ganz ehrlich, 2 Jahre hin oder her, die Natur und Landschaft ist einfach von einer anderen Welt. Da kann meiner Meinung nach kein anderes Land auf meiner Reise mithalten. Die Strände Australiens suchen einfach seines gleichen. Da gibt es schlichtweg keine Konkurrenz. Wenn ich nur an die Nationalparks mitten im australischen Outback denke wie Karijini, Purnululu, Kalbarri oder Kakadu, da bekomme ich schon wieder Gänshaut. Da kommt auch ein Bali, Thailand oder Fiji einfach nicht heran. Sorry! Australien hat einfach soviel zu bieten und ist dennoch relativ naturbelassen geblieben. Diese Kombination sucht seinesgleichen.

Australien ist simpel gesagt das einzigste Land auf meiner Reise, wo ich das Verlangen verspüre noch einmal zurückkehren zu wollen. Allein aus diesem Grund ist der Titel des Blogs „Sebastian goes Australia“ immer noch gerechtfertigt. Australien scheint schon fast in Vergessenheit zu raten bei dem, was ich im letzten Jahr alles gesehen habe. Aber nicht für mich. Denn Australien ist das BESTE, was mir je passiert ist.

Samstag, 3. Mai 2014

Boracay - Der letzte Stop

Es ist vollbracht. Die Reise hat den letzten Ort in das Geschichtsbuch aufgenommen. Und wie? Als ich noch in Dumaguete war habe ich überlegt, wo ich den wirklich den letzten Aufenthalt auf meiner Reise machen will. Zur Wahl stand entweder die Insel Boracay oder irgendwo in einem 5-Sterne-Resort zu verbringen. Boracay war mein Favorit. Allerdings war dort genau zu diesem Wochenende das sogennante „Labour Day Weekend“. Es ist so sehr überlaufen mit Menschen und es wird Party gemacht. Alle Flüge von und nach Boracay sowie Unterkünfte waren ausgebucht. Das würde also noch einmal eine ziemlich chaotische Fahrt nach Boracay werden und dann weiß ich noch nicht mal wo ich hausen kann und wie ich dann von Boracay nach Manila komme. Dann aber besinnte ich mich auf etwas. Ich bin ja immer noch ein Backpacker und die letzten Tage in einem 5-Sterne-Resort zu verbringen wäre einem Backpacker, der 3 Jahre durch Hostels gezogen ist nicht würdig. Egal wie die Situation in Boracay ist, ich werde einen Weg finden. Und das war mal wieder die richtige Entscheidung. Eigentlich wollte ich mit Yanise gehen, aber da sie noch 2 Wochen länger in den Philippinen hat als ich, war Boracay nicht wirklich gut gelegen für sie. Ich machte mich also allein auf den Weg.
Da ich keine Flüge nach Boracay finden konnte, musste ich notgedrungen über den Landweg reisen. Die letzte quälende Fahrt in einen der vollgestopften Busse in Südostasien. Das letzte Mal in purer Backpackermanier von A nach B reisen. Von Dumaguete ging es in 7 Stunden im Bus quer über die gesamte Insel nach Bacolod. Von dort nahm ich eine Fähre nach Iloilo auf der Insel Panay. Ich entschied mich dann dort zu übernachten, denn eine weitere 5 Stundenfahrt nach Caticlan zu nehmen schien mir zu anstrengend. Am nächsten morgen ging es dann aber tatsächlich nach Caticlan am nordwestlichsten Punkt von Panay. Von hier aus nahm ich dann nochmal ein Boot und dann war ich da. Boracay. Das letzte Paradies auf meiner Reise. Und was für eines. Ich möchte gar nicht soviel über Boracay erzählen, sondern noch ein letztes Mal in diesem Blog die atemberaubenden Bilder sprechen lassen.

Mitten über die Insel Negros

Iloilo auf Panay

BORACAY <3




















Was für eine Aussicht! Was für Farben! Was für eine letzte Impression!





3 Tage habe ich in Boracay verbracht. Ein letztes Mal die Sonnenstrahlen und warmen Temparaturen, den Strand , die Palmen, die leichtbekleideten Menschen, das Laufen in Flip Flops, die Parties und einfach das ganze Backpackerdasein genossen. Es war magisch. Durch das Laborday Weekend war die Insel in den letzten 3 Tagen eine einzige Party. Ich war zwar noch nicht auf Ibiza, aber Boracay vergleiche ich so ein wenig mit Ibiza. Das asiatische Ibiza. Und dann wurde ich auch noch überrascht am letzten Tag. Yanise ist doch noch vorbei gekommen. So konnte ich meinen letzten Tag im Paradies noch einmal mit einen Freund verbringen.  
Dann kam die Einsicht, dass es das nun war. Die Reise ist vorbei. Es geht nach Hause. Nur noch 3 Flüge und ich bin wieder daheim. Was für ein unglaublicher Moment. Hier, nach fast 3 Jahren des Reisens findet das Abenteuer nun tatsächlich sein Ende. Auf dem Weg zum Flughafen nach Caticlan öffnete ich die Augen und starrte einfach nur in das glasklare Wasser. Es war das letzte Mal!